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Männer Regionalliga Nordost

VfB Auerbach vs. ZFC Meuselwitz
3 : 3

Aufstellung
Aufstellung
Dölz, Hamf , Wolny, Vögel, Makinde, Jedinak (69. Bocek), Löser (62. Hoffmann), Aiyegbusi (80. Paradies), Wemme, Dressel, Schuch
Teichmann, Kuhlmey, Müller , Luck, Böhme (78. Lubsch) , Sträßer, Rudolph, Boltze (46. Kornagel), Starke, Albert (81. Hildebrandt), Latwoski
Auswechselbank
Auswechselbank
Bocek, Rau, Paradies, Hoffmann, Herold, Müller, Leucht

Weiske, Weinert, Kornagel, Hildebrandt, Lubsch, Kotowski, Naumann
Torschützen
Torschützen
1:0 Löser (25.), 2:1 Hoffmann (75.), 3:3 Wemme (84.)

1:1, 2:2 Starke (56./76.), 2:3 Rudolph (78.)
Zuschauer
915
Schiedsrichter / Assistenten
Lasse Koslowski / Philipp Kutscher, Sebastian Schmickartz

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Bericht
Bei Flutlicht erreichte der ZFC im VfB-Stadion am Freitagabend im Saisonauftaktspiel der RL Nordost vor 915 Zuschauern ein Remis. Während VfB-Trainer von „einem verrückten Spiel" sprach, bemerkte ZFC-Coach Marco Kämpfe, dass dieses Spiel mit sechs Toren auch das Eintrittsgeld wert war. Es gab wirklich interessante Fußballkost zu sehen, denn neben den Toren wurde auch viel Kampf, Leidenschaft und Moral geboten. Nur Schiri Lasse Koslowski (Berlin) befand sich mit diesem Niveau nicht immer auf gleicher Höhe.

Von Beginn an arbeitete das ZFC-Team etwas konzentrierter, stand in der Abwehr noch gut gegen die anrückenden VfB-Spieler. Bis zur 20. Minute hatten sich die Gäste bereits drei gute Chancen erspielt: C. Sträßers Schuss ging am Tor vorbei (7.), ein Kopfball von S. Latowski landete nicht im Tor (15.) und eine gefährliche Boltze-Eingabe konnte Vogel doch noch aus der Gefahrenzone köpfen, ehe S. Latowski  am Ball war (18.). In der meist intensiven und umkämpften Anfangsphase waren leichte Vorteile beim ZFC zu erkennen, da sie es oft mit fußballerischen Mitteln versuchten, die Auerbacher mehr über Schnelligkeit und den Kampf kamen. Als F.Müller jedoch eine Kopfballabwehr misslang, versuchte es Schuch mit einem Schlenzer um den ZFC-Keeper herum. N. Teichmann konnte den Ball noch mit gespreiztem Bein ablenken, aber dem jungen Löser gelang doch noch sein erstes RL-Tor mit Kopfball, zur 1:0-Führung des VfB (26.). Um eine effektivere Antwort bemüht, rannte der ZFC zu oft ins Abseits. Der VfB Auerbach stabilisierte sich zunehmend und drückte permanent in Richtung Gästetor. Ein Hampf-Freistoß strich über die Querlatte (30.) und einen Schuch-Freistoß konnte dann von N. Teichmann gerade noch zur Ecke gelenkt werde(32.). Der ZFC forcierte nun seine Bemühungen, um zum Ausgleich zu kommen. Einen harten Albert-Schuss konnte Dölz nur prallen lassen (36.) und auf der Gegenseite musste A.Luck ein Jedinak-Geschoss blocken (37.). Vor dem Halbzeitpfiff rettete  Vogel vor S. Latowski (39.) oder diesem gelang nach Albert-Vorlage kein Abschluss (41.). Auch im sehenswerten Zusammenspiel mit dem vorn auftauchenden Kapitän F. Müller gelang in der 1.Halbzeit nicht mehr der Ausgleich. Den ersten Spielabschnitt entschied der VfB zwar resultatsmäßig für sich, aber die Ostthüringer hatten es einige Male selbst in der Hand, ihr engagiertes Auftreten auch in Tore zu verwandeln.

Diese stets umkämpfte Partie sollte auch im zweiten Abschnitt in dieser Art fortgeführt werden, sogar noch eine sehr dramatische Steigerung erfahren. Wieder wurden die ersten Akzente vom Gästeteam gesetzt: C. Sträßer steckte mit Übersicht für M. Rudolph durch (47.), doch dieser kam zu spät und S. Latowski prüfte Dölz mit einem diagonalen Schuss. Im Gegenstoß war N. Teichmann gegen den quirligen Aiyegbusi erfolgreich (49.). Als Dressel nur eine zu kurze Abwehr gelang, nahm M. Starke richtig Maß und hämmerte den Ball zum verdienten 1:1-Ausgleich in den linken Torwinkel (56.).  Der Torschütze hatte sich zuvor eine blutende Wunde bei einem Kopfballduell zugezogen und spielte von da ab mit einem Verband. Sofort kam die Reaktion der Gastgeber, die bei einigen Gelegenheiten erneut in Führung hätten gehen können. Bei einem 20-Meter-Schuss von Makinde war der ZFC-Keeper rechtzeitig unten (60.), Wolny verfehlte knapp die Kugel (61.), ein Wemme-Versuch verunglückte (64.) und auch Schuch schoss zu weit über das ZFC-Tor (66.). In dieser Phase unterliefen dem ZFC zu viele leichte Fehler beim Vorwärtsgang. Das Match war weiter gespickt von umkämpften Szenen, wobei keiner der Aktiven zurücksteckte. Besonders auffällig dabei C. Sträßer, der einsatzstark stets den Kopf oben behielt und sein Team immer wieder antrieb. Als R. Böhme unnötigerweise den Ball gegen Aiyegbusi verlor, verlängerte dessen Eingabe Hoffmann ins Tor und brachte den VfB Auerbach erneut in Führung (75.). Doch der ZFC ließ sich nicht schocken und spielte in dieser turbulenten Zeit dann etwas effektiver. Als A. Luck dann R. Böhme auf der Außenbahn bediente, gelang M. Starke nach dessen Flanke per wuchtigen Kopfball der schnelle und erneute Ausgleich (76.). Die Zipsendorfer schlugen nicht nur sofort zurück, sondern gingen schon zwei Minuten später in Führung! Eine Sträßer-Ablage von der Strafraumgrenze verwandelte M. Rudolph (78.) aus 20 Meter zum 2:3. Die Partie schien gelaufen zu sein, aber die Vogtländer zeigten in dieser Partie große Moral. Als ein Freistoß von der ZFC-Mauer abprallte, nahm Hampf aus 30 Meter Maß und N. Teichmann konnte den Ball gerade noch ablenken, der glücklicherweise nur auf das Tornetz fiel (81.). Als dann Hoffmann geschickt A. Luck und F. Kuhlmey an der Grundlinie düpierte, flankte er und Wemme lenkte aus Nahdistanz per Kopf zum 3:3 ein (84.). Beide Teams gaben sich immer noch nicht zufrieden. M. Starke köpfte eine Ecke von C. Sträßer sehr aussichtsreich auf die Tormitte, aber Dölz hielt (85.) und in der Nachspielzeit schoss C. Sträßer aus spitzem Winkel nur an das Außennetz (90.+4.). Mit einem Gewaltschuss aus der Distanz, der flach am ZFC-Tor vorbei ging (90.+5.), setzte Hampf den Schlusspunkt unter diese unterhaltsame Partie.

Für Trainer Marco Kämpfe war am Ende diese Punkteteilung völlig verdient, auch wenn der ZFC mit hohen Erwartungen dieses Spiel angegangen ist.  Bei seiner Mannschaft sei die Aufregung zum Saisonstart sichtbar gewesen und mit der zweiten Halbzeit sei er spielerisch nicht ganz zufrieden. Positiv waren die drei geschossenen Tore, aber natürlich stelle sich die Frage, wie es zu den drei Gegentoren gekommen sei. Es sei deutlich geworden, dass jeder Spieler im Leistungsbereich noch Luft nach oben hätte, man aber in Zukunft mehr Mut und Bewusstheit aufbringen müsse. VfB-Trainer Andreas Richter betonte, dass für beide Trainer die Auswertung dieses Spiels bestimmt nicht leicht werden würde. Sein Team habe erst nach dem 1:1 angefangen Fußball zu spielen. Insgesamt seien die Gastgeber froh über das 3:3 und mit dem erkämpften Punkt zufrieden. Bemerkenswert war für ihn, dass die Moral in seinem Team gestimmt hatte.
Die gezeigte Spielleistung der Zipsendorfer gegen die sehr unbequem zu bespielenden Auerbacher lässt nach einigen schwächeren Ergebnissen der vergangenen Spielzeiten auf spannende Partien in der Saison 2014/15 hoffen. Für die ZFC-Fans dürfte es auch von großem Interesse sein, wer es von den jungen Neuzugängen baldigst in den Stammkader der Ostthüringer schaffen könnte. Ein C.Sträßer z.B. hat gegen den VfB Auerbach erneut eine beispielhafte Leistung an Übersicht und Einsatzbereitschaft geboten.  M.Starke kann seine Torgefährlichkeit wohl am besten hinter den Spitzen ausspielen. Man darf gespannt sein, wie der ZFC nun seine Heimbilanz im Spieljahr 2014/15 gestalte wird.

Frieder Wittmann


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