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Männer Regionalliga Nordost

FC Viktoria 1889 Berlin vs. ZFC Meuselwitz
1 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Rickert, Schröder, Kruschke, Jelitto (82. Camara), Doymus, Özcin (69. Brehmer), Watzka, Ahmetcik, Leutloff (51. Antunovic), Ergirdi, Lensinger

Teichmann, Sträßer, F. Müller, Kotowski , Jentzsch (67. Robrecht), Starke, Kuhlmey, Albert, Böhme, Rudolph, Boltze
Auswechselbank
Auswechselbank
Jakubov, Brehmer, Gehring, Brinsa, Antunovic, Camara, Stahlberg

Flader, Hildebrandt, Bernsdorf, Robrecht, Wegner
Torschützen
Torschützen
0:2 Watzka (48. ET), 1:2 Ergirdi (64.)

0:1 Jentzsch (4.)
Zuschauer
501
Schiedsrichter / Assistenten
Steffen Hösel / Andreas Becker, Martin Kuhardt

Bericht Frieder Wittmann

Seit langem wird in Meuselwitz davon gesprochen, dass die Mannschaft genug Qualität hat, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Aber der Fußball hat eben eigene Gesetze und die recht unterschiedlichen Bedingungen der RL-Teams kann man nicht auf jeden Verein übertragen. Zurzeit müssen die treuen ZFC-Fans zu einem Auswärtsspiel pilgern, um eine erfolgreiches Team zu sehen. Die Mannschaft realisierte vor 501 Zuschauern im Stadion Lichterfelde das Versprechen ihres Kapitäns F.Müller, welches er beim letzten Fangespräch (Mittwoch) abgab, dass die zuletzt schlechten Heimleistungen korrigiert werden sollen. Der Jubel und der Dank der Anhänger in Berlin war Anerkennung für die erbrachte Leistung der Pinder-Elf, wenn auch in konditioneller Hinsicht nach einer Stunde Spielzeit einige Probleme offenbart wurden. Am Einsatz und Willen aber mangelte es keineswegs.
Das Spiel begann kurz nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Steffen Hösel (Magdeburg) mit einem Paukenschlag. Nachdem C.Sträßer bei einer missglückten Rückgabe von Kruschke energisch nachgesetzt hatte, vertändelte Keeper Rickert im Zweikampf mit ihm den Ball. M.Jentzsch, von Beginn an als Sturmspitze aufgeboten, schob aus 18 Meter die Kugel auf das nun leere Tor und erzielte die frühe Gästeführung (4.). Von diesem Zeitpunkt an war eine abgeklärte ZFC-Elf von den ständig anrennenden Berlinern nicht wirklich in Verlegenheit zu bringen. Der ZFC ließ mit seiner Abwehrleistung der Heimelf kaum Möglichkeiten zur Entfaltung. Dabei hinterließ der junge F.Kuhlmey erneut einen sehr guten Eindruck auf der Innenverteidigerposition, denn A.Luck fehlte wegen der 5.Gelben Karte. Die Zipsendorfer verstanden es mit guten spielerischen Mitteln aus der Defensive zu agieren, nachdem die Balleroberung immer wieder gelungen war. Eine Sträßer-Flanke, als Eingabe gedacht, verfehlte nur knapp das Viktoria-Gehäuse (15.). Einige der sehr gut angesetzten Angriffe konnten nicht zu Ende gespielt werden oder M.Jentzsch versuchte sich keine Vorteile zu schaffen, obwohl seine leichten Abseitsstellungen nicht angezeigt wurden (39., 45.). Für die Gastgeber gab es zwar leichte Ballvorteile, aber dann war vor dem ZFC-Strafraum Schluss oder das Berliner Aufbauspiel wurde bereits zeitig entscheidend gestört. Folglich entwickelte sich ein teils intensives Mittelfeldspiel. In einigen Szenen konnte sich N.Teichmann sogar weit vor dem eigenen Tor aufhalten und der Dinge harren. Zwar blockte M.Rudolph einen guten Ergirdi-Schuss (9.), ein Ahmetcik-Freistoß war viel zu hoch angesetzt (20.), ansonsten erzielten die Viktoria-Spieler aber keine entscheidende Angriffswirkung. Eine Ausnahme war die beste Chance für Jelitto (34.), aber auch hier war N.Teichmann im entscheidenden Moment eher am Ball.
Nach dem Seitenwechsel verwertete M.Starke schlitzohrig einen weiten Boltze-Einwurf. Fast am kurzen Pfosten postiert narrte er seinen Gegenspieler samt Keeper Rickert, den er tunnelte und zu seinem siebten Saisontreffer einschob (47.). Der ZFC hielt nicht inne, sondern in einer turbulenten Strafraumaktion hatten M.Jentzsch und C.Sträßer sogar die gute Chance zum 0:3 (52.). Jetzt wirkte die Gastgeberelf endgültig angestachelt, da die Kräfte der Pinder-Elf sichtlich schwanden. Ein Özcin-Kopfball ging über das ZFC-Tor (53.) und Ahmetcik setzte eine Distanzschuss vorbei (59.). Der erfolglose Özcin wollte einen Foulelfmeter schinden, sah jedoch Gelb (60.). Auf der Gegenseite hatte F.Müller eine Boltze-Ecke per Kopf gut in Richtung rechtes Toreck verlängert (61.), aber Rickert bekam den Ball noch zu fassen. Als Jelitto Kapitän Ergirdi mit einem Heber anspielte, vollendete dieser freistehend per Kopfball zum 1:2 für die Berliner (64.). Von nun an rollten die Angriffswellen regelmäßig auf das ZFC-Tor und die Gäste offenbarten wegen des hohen Kräfteverschleißes einige Unsicherheiten. So klärte C.Sträßer an der eigenen Grundlinie (71.) und M.Rudolph blockte noch Ergirdi erfolgreich (73.). Konterartige Vorstöße von M.Jentzsch, M.Rudolh (65.) und M.Kotowski (74.) blieben erfolglos. Besser sah es für M.Starke aus (77.), der sich aber von Schröder abdrängen ließ. Nach Robrecht-Anspiel verpasste F.Müller die größte Torchance (81.), denn er konnte freistehend Rickert nicht bezwingen. Für die immer mehr risikofreudig angreifenden Gastgeber wurde Ergirdi zur tragischen Figur, denn er hatte mehrere Einschussmöglichkeiten, die er jedoch alle vergab. Zuerst versprang ihm der Ball auf dem sehr unebenen Platz (75.), dann lupfte er die Kugel knapp am langen Pfosten vorbei (85.) und im Schlussgang konnte er von der Torauslinie aus KeeperN.Teichmann nicht überwinden (88.). Der Abpfiff erlöste die ZFC-Elf, die mit ihrer großen Energieleistung einen weiteren Auswärtssieg, den nun schon siebten Erfolg, einspielte und den so erfolgreichen Aufsteiger Viktoria aus Berlin bezwangen.
Viktoria-Trainer Thomas Herbst war ob dieser Niederlage richtig angefressen, da mit den zwei Toren der ZFC aufgebaut wurde. Seine Elf habe es nicht verstanden, diese Fehler zu korrigieren und es habe Viktoria auch am nötigen Glück gemangelt. ZFC-Trainer Holm Pinder war sichtbar zufrieden, dass sein Team diese drei Punkte geholt hatte. Nach dem Anschlusstreffer sei die Elf konditionsbedingt ins Wanken geraten. Durch die gesamte Saison ziehe sich wie ein roter Faden, dass man auswärts gut aussehe und zuhause der Druck momentan für den ZFC stets zu groß sei. Nun hoffen die Fans auf das kommende Spiel gegen Halberstadt im eigenen Stadion und das Pinder-Team nimmt einen neuen Anlauf, die  Fanerwartungen besser zu erfüllen.

Frieder Wittmann


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