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Männer Regionalliga Nordost

1.FC Lokomotive Leipzig vs. ZFC Meuselwitz
1 : 3

Aufstellung
Aufstellung
Braunsdorf, Trojandt, Kitz (46. Krug), Logins (70. Lunderstädt), Rolleder, Kittler , Seifert (46. Dräger), Hildebrandt, Muwanga, Engler, Bochmann

Teichmann, D. Müller, F. Müller, Latowski (81. Weiske), Scheidler (70. Weinert), Starke , Albert , Ferl, Böhme , Luck , Bolze (90. Jentzsch)
Auswechselbank
Auswechselbank
Latendresse-Levesque, Krug, Schulz, Lunderstädt, Nika, Dräger, Wendschuch

Flader, Eiteljörge, Weinert, Jentzsch, Weiske, Bernsdorf
Torschützen
Torschützen
1:3 Luck (77./ET)

0:1 F. Müller (18. FE), 0:2 Latowski (32.), 0:3 Latowski (74.)
Zuschauer
2325
Schiedsrichter / Assistenten
Lasse Koslowski / Robert Wessel, Jacob Pawowski

Bericht Frieder Wittmann


Trainer und Mannschaft des ZFC hatten die Messlatte für den fußballerischen Anspruch beim auswärtigen Saisonauftakt 2013/14 recht hoch gesteckt. Besonders in der ersten Halbzeit wurde ein entschlossener ZFC diesem Vorsatz gerecht und die Art des Auftretens lässt für die Zukunft hoffen, wenn man diesem Anspruch auch in der zweiten Spielhälfte nachkommt oder wenn es gelingt, auch gegen stärkere Teams ebenso zu überzeugen. Da kommt der ambitionierte Gegner Neustrelitz am Samstag bei der ersten Heimpartie gerade richtig. Um den heimischen Fans nach diesem gelungenen Saisoneinstieg beste Fußballkost bieten zu können, ist allerdings durchgängig größere Konzentration nötig, fußballerisches Potential dazu ist bei diesem Team deutlich sichtbar geworden.

Zwar gelang es der Heimelf zu Beginn der Partie Kampf und Einsatz zu demonstrieren, aber der angestrebte Druck auf den ZFC konnte mangels offenbartem überschaubarem fußballerischem Vermögen nicht ausgeübt werden. Die spielerische Überlegenheit der Pinder-Elf war zu gravierend und die Gäste erspielten sich Dank sehenswerter Flügelläufe von S.Scheidler und besonders S.Albert sowie einemoft beeindruckendem kämpferischen Einsatz sofort die Vorherrschaft im Bruno-Plache-Stadion. Nachdem gute Szenen bei einem 18-Meter-Schuss von B.Boltze (7.), D.Ferls Seitfallzieher (10.) und einem guten Luck-Nachschuss (15.) bereits zu Beginn gute Chancen waren, gab es eine klare Elfmeter-Entscheidung zugunsten des ZFC. Logins hatte mit zu hohem Fuß D.Ferl bei einem Kopfball-Versuch getroffen. Obwohl F.Müller beim ersten Versuch am gut reagierenden Lok-Keeper Braunsdorf scheiterte, gelang ihm im Nachsetzen flach rechts zur Führung doch noch einzuschieben (17.). Auch im weiteren Spielverlauf fehlten der „Locksche" die spielerischen nötigen Mittel, um mit dem ZFC mithalten zu können, von denen bester Kombinationsfußball mit sehr anschaulichem Einsatz geboten wurde. S.Scheidler gelang kein Treffer, weil der Lok-Keeper erneut spektakulär agierte (18.). N.Teichmann wurde bei Rolleders Kopfball nicht wirklich gefordert (24.). Die oft zu hohen oder zu langen Bälle der Hausherren waren dem Lok-Spiel nicht förderlich, ebenso einige Stockfehler bzw. ungenügendes Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen. So konnte S.Latowski mit herrlichem Seitfallzieher auf 0:2 erhöhen, da ihm M.Starke nach Böhme-Einwurf gekonnt mit Brustablage bestens vorgelegt hatte (32.). Während die Offensive der Leipziger gegen eine mannschaftlich sehr geschlossene ZFC-Elf vielfach recht hilflos aussah, ergaben sich weitere Torchancen für S.Latowski, dessen Schuss am Lok-Gehäuse vorbei ging (34.). Nach sehr langem Torabschlag vergab S.Scheidler mit einem gefühlvollen Schlenzer, er hatte Seifert vorher klassisch ausgespielt, da er nicht das lange Eck traf (36.) bzw. auch sein nicht so kräftiger Abschluss vom Lok-Keeper gehalten werden konnte (43.). Auf der Gegenseite ging der 20-Meter-Versuch vom Ex-Meuselwitzer Hildebrandt übers Tor (40.) und auch eine Unkonzentriertheit von N.Teichmann erbrachte keine echt Chance zum Anschluss, da A.Luck noch sicher klären konnte (42.).

Als Schiedsrichter Lasse Koslowski (Berlin) zur 2.Halbzeit anpfiff, hatte Lok-Trainer Carsten Hänsel logischerweise mit 2 Auswechslungen taktisch umgestellt und dazu den erfahrenen Kittler ins Mittelfeld beordert. Dies belebte das Leipziger Spiel zunächst sichtlich, aber es wurde auch erkennbar, dass die Gästeelf sich etwas zurücknahm, zum Unwillen von Trainer Holm Pinder. Hildebrandt setzte einen Freistoß in die Mauer (46.) und dann schoss Bochmann einen Risikoversuch in die Wolken (47.) sowie ein ZFC-Innenverteidiger rettete vor dem schon einschussbereiten Rolleder (49.). Auch wenn das Offensivspiel nun nicht mehr so überzeugend wirkte. Gab es sehenswerte Momente für die Zipsendorfer – einem Direktschuss von S.Albert stand Muwanga noch im Wege (56.). Trotz einiger kleiner Abstimmungsschwierigkeiten im ZFC- Abwehrblock und unnötiger Torhüterwackler wirkte das Lok-Spiel dann verbessert, aber immer noch zu einfach angelegt. So konnte Kittler nicht einnetzen (59.), F.Müller klärte im Zentrum (64.) und Bochmann konnte von einer etwas verunglückten Faustabwehr N.Teichmanns nicht den vielleicht möglichen Ehrentreffererzielen(65.). Danach konzentrierte sich die Gästeelf wieder etwas, aber auch der eingewechselte R.Weinert setzte seine Direktabnahme über den Lok-Querbalken (73.). Dann aber erhöhte S.Latowski mit guter Reaktion zum 0:3, nachdem F.Müller einen Ball verlängerte, ihn D.Müller mit dem Körper berührte und der ZFC-Stürmer gedankenschnell einnetzte, dabei Braunsdorf keine Möglichkeit zum Eingreifen ließ (74.). Als A.Luck und Muwanga versuchten einen Hildebrandt-Freistoß zu erreichen. landete der Ball zum 1:3 im ZFC-Tor, obwohl sich N.Teichmann noch vergeblich gestreckt hatte (76.). Auch den nächsten Freistoß von Hildebrandt verfehlte Rolleder am langen Pfosten wiederum nur sehr knapp (79.), ohne die nötige Absicherung durch die ZFC-Abwehr. Ebenso ging ein Fallrückzieher von Krug am Tor vorbei, nachdem wieder der ZFC-Keeper nebst gesamter Abwehr kleine Schwächen offenbarten (83.). Bis zum Abpfiff gab es nochmals sehr gute Chancen für den kurz vorher eingewechselten M.Jentzsch, als der Lok-Hüter nur noch per Fußabwehr gegen seine guten Abschluss klären konnte (90.+2.).. da ihm D.Müller mit glänzendem Pass in den Rücken der Verteidigung freigespielt hatte.

Da der ZFC besonders in der 1.Halbzeit einen überzeugenden Auftakt bot und der FC Lok zu wenig fußballerisches Potential offenbarte, selbst in der 2.Spielhälfte nicht genügend vom Nachlassen der Gästeelf Kapital schlagen konnte, geht das Endresultat in Ordnung, ist laut Trainer Carsten Hänsel verdient, zumal sein Team erst in der 2.Halbzeit kämpferisch alles zeigte. ZFC-Trainer Holm Pinder war mit diesem recht ordentlichen Saisonauftakt des ZFC zufrieden und nimmt die drei Punkte gern mit. Reserven sieht er u.a. noch bei den Abstimmungsproblemen in der Defensive und bei der Leistungskonstanz über die gesamten 90 Minuten, denn mit den Nachlässigkeiten habe man die Lok-Bemühungen am Köcheln gehalten. Zu bedenken bleibt der Fakt, dass im weiteren Saisonverlauf bestimmt nicht alle Gegner so schonend mit einer zu verwaltenden Spielweise der Zipsendorfer umgehen werden.

Frieder Wittmann


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