Meuselwitzer Reserve bleibt im Keller
 
Indiskutable Leistung bei 0:2 in Eisenach vor allem in der ersten Halbzeit
 
Eisenach. Die Reserve des ZFC Meuselwitz trudelt weiter gen Abstieg. In der Verbandsliga verlor der derzeitige Tabellenvierzehnte beim fünften FC Eisenach am Freitagabend mit 0:2. Beide Treffer für die Hausherren fielen bereits in der ersten Halbzeit, in der das von Karsten Oswald trainierte Gästeteam kaum einen Fuß auf den Rasen brachte. „Das war eine völlig desolate Vorstellung in den ersten 45 Minuten", haderte der 37-Jährige deshalb auch nach dem Schlusspfiff. Dabei hatte der ZFC die große Führungschance schon beizeiten. In der sechsten Minute bediente Florian Schumann Khemgin Solivani, aber er trifft aus aussichtsreicher Position das Gehäuse nicht. In der Folge entwickelte sich im Wartburgstadion eine ziemlich harte wie ruppige Partie auf beiden Seiten. Aber der ZFC fand nie richtig Zugriff zum Spiel. Die harte Gangart hinterließ Spuren: Schon in der 26. Minute musste Khemgin Solivani verletzungsbedingt gegen Patrick Daniel ausgewechselt werden. Aber auch die Eisenacher konnten beileibe nicht aus den Vollen schöpfen. In ihrem Kader standen auch gleich mehrere Spieler aus der zweiten Mannschaft und ein A-Junior. Doch der Ausfall von Khemgin Solivani und nur wenig später Philipp Gentzsch verunsicherte den ZFC II zusätzlich. Und die Wartburgstädter nutzten diese Situation. In der 28. Minute nutzte Peter Springer die Situation zum 1:0 aus. Und nur acht Minuten später gab es sogar noch Nachschlag: Alexander Pohl konnte einen langen Ball gegen ZFC-Keeper Christopher Romeike zum 2:0 verwerten. „In der Pause fielen deutliche und laute Worte", sagte ZFC-Co-Trainer Enrico Scheil. „Der Trainer forderte die Mannschaft auf, ein anderes Gesicht zu zeigen." Das habe offensichtlich gefruchtet, wie auch Karsten Oswald bestätigen konnte. Die Mannschaft, die von ihrem Trainer übrigens auch an das Debakel bei Motor Altenburg erinnert wurde, zeigte jetzt ein anderes Gesicht. Jetzt waren die Gäste zwar optisch überlegen und hatten beispielsweise durch Patrick Daniel oder Maik Wegner dicke Gelegenheiten. Aber alle Versuche scheiterten am Gehäuse von Eisenachs Sven Kallenbach. „Ja, wir waren zwar dem 1:2-Anschluss näher, als Eisenach dem 0:3. Aber wir haben einfach nicht gemacht und deshalb verdient verloren", so Scheil. Karsten Oswald war nach dieser Vorstellung ebenfalls bedient: „Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob diese Mannschaft vielleicht noch nicht so weit ist, um in der Thüringenliga zu spielen. Immerhin soll die zweite Mannschaft ja ein U23 Ausbildungsteam für die erste sein. Vielleicht geht dies noch eine Klasse tiefer, um wirklich Talente zu entwickeln."
Schon die Ankündigung eines Abstiegs? So will das Ossi nun auch nicht stehen lassen. „Die Mannschaft hat das spielerische Potenzial, um zu bestehen, muss es aber abrufen und wir haben ja noch ein paar Spieltage vor uns, um den Abstiegsrang zu verlassen." Aber man müsse die Situation auch realistisch sehen. 
                           
                                                                                                                                                                                      Jörg Wolf