Zum Abschluss des kräftezehrenden Trainingslagers gab es auf der Glaserkuppe vor 595 Zuschauern als Highlight die Begegnung gegen den englischen Drittligisten FC Brentford. Dieses Team wird vom deutschen Trainer Uwe Rösler, geboren am 15.11.68 in Altenburg, trainiert. Sein fußballerischer Wertegang begann vor Jahren mit der Sichtung für das Altenburger Trainingszentrum in der Grundschule Posa und führte in der DDR-Oberliga über Leipzig (Lok und Chemie), Magdeburg, Dresden und ging später in die Bundesliga (Nürnberg, Kaiserslautern). Er bestritt z. B. fünf Nationalmannschaftseinsätze für die DDR. Der Höhepunkt seiner Fußballkarriere war die Zeit bei Manchester City (1994-1998 / 177 Pflichtspiele mit 65 Toren / Aufnahme in Hall of Fame) wo er als deutscher Spieler zu einem der Lieblinge des Publikums im Mutterland des Fußballs wurde. Seine Laufbahn beendete er gesundheitshalber bei FK Lilleström / Norwegen im Jahre 2002. Heute arbeitet der in Manchester wohnhafte einstige Starkenberger als ehrgeiziger Trainer beim FC Brentford 1989, einem Drittligisten aus dem Randgebiet von London.
Zwar bedeutete ein 20-Meter-Schuss von A. Luck, der nur wenig das Tor verfehlte (2.), das Auftaktsignal, doch dann dominierten die jungen englischen Spieler über weite Phasen dieses Match. In der 4. Minute wurde ein Kopfballtor von Donaldson nicht anerkannt, weil er es aus Abseitsposition erzielte, und Tsoumou verfehlte aus der Bedrängnis und spitzem Winkel das ZFC-Tor (10.). Forrester gelang es nicht, einen Freistoß über die Mauer zu zirkeln (20.) und nach einem Abpraller köpfte M. Starke einen guten Torschuss von Redwoods aus dem Torraum (22.). Gekonnt köpfte auch F. Müller zurück zu ZFC-Keeper Ch. Flader, als erneut Redwood nach guter Kombination am 11-Meter-Punkt einnetzen wollte (25.). Die englischen Gäste glänzten mit ihrem technischen Können und es war ersichtlich, dass sie in der Lage waren, vor dem Torabschluss ihr Spieltempo nochmals zu erhöhen. Die ZFC-Spieler sahen sich in der Zweikampfführung stets gefordert und erfüllten diesbezüglich auch die Erwartung von Trainer Holm Pinder. In der eigenen Offensive kamen die Gastgeber nur vereinzelt zu Strafraumszenen vor dem Gehäuse von Keeper Moore. Als S. Albert sich rechts gut bis zur Grundlinie durchgespielt hatte, verdribbelte sich S. Gasch in Tornähe ohne zum Abschluss zu kommen (30.). Als M. Rudolph leichfertig den Ball im Zweikampf verlor, hatten danach seine überraschten Innenverteidiger gegen Reeves keine Chance und dieser erzielte gekonnt die Gästeführung (32.). Nach wiederum sehenswerter, schneller Zuspielkombination schoss Redwood über das linke Tordreieck (35.) aus 10 Meter Torentfernung. Kurz vor dem Pausenpfiff kam die Zeit von M. Kotowski, der sich an diesem Tag als ein Leistungsträger der Zipsendorfer präsentierte. Nach schönem Spielzug setzte er sich auf der linken Außenbahn durch und flankte in Richtung langer Pfosten. A. Luck köpfte dann an den rechten Pfosten (42.), ehe der englische Torhüter den zurückspringenden Ball unter Kontrolle bekam. Der in seinen Vorstößen wirksame M. Kotowski verfehlte mit einem entschlossenen Schuss das Gästetor nur äußerst knapp (45.) und konnte so den Ausgleich für den ZFC in der ersten Halbzeit nicht mehr herstellen.
Das kurzweilige Match sollte auch in der Fortführung die Erwartungen erfüllen, wobei beim ZFC eine Leistungssteigerung im weiteren Verlauf zu registrieren war, die dem ZFC-Trainer eine Bestätigung der Richtigkeit in der Vorbereitungsarbeit auf die Saison sein sollte. Trotz ihrer robusten Spielweise war das gesamte Spiel der Engländer sehr ansehenswert, zumal ihre Abwehr sicher wirkte und nach dem Spiel Trainer Uwe Rösler eigentlich nur die mangelnde Chancenverwertung kritisierte. Nach dem Wiederanpfiff köpfte Diagoraga in die Arme von Keeper N. Teichmann (46.) und Legge mit Freistoß (50.) verfehlte ebenso wie Douglas (54.) und Taylor (56.) das ZFC-Tor, der im Nachschuss nicht traf. In seiner besten Szene schlenzte S. Gasch, fast vom linken Starfraumeck, die Kugel nur eine Winzigkeit am Tor vorbei (58.). Als auf der Gegenseite Dallas gut zu Douglas durchsteckte, konnte dieser den mit glanzvoller Parade reagierenden N. Teichmann nicht überwinden (63.). Der teilweise spritzige F. Schumann wurde im letzten Moment durch ein Foul, einzige Gelbe Karte im Spiel an einen Engländer, am Durchbruch gehindert (72.) und der verhängte Freistoß blieb dann in der Abwehr hängen. Die im Umkehrspiel sehr schnellen Brentforder hatten weitere Chancen nach einem Kopfball von Taylor aus ca. 8 Meter Torentfernung (78.), wieder agierte N. Teichmann sehr reaktionsschnell, und bei einem Fernschuss von Forshaw (80.). Das Glück auf Seiten des ZFC verhinderte ein weiteres Gästetor, als eine Flanke von Oyeleke gleich zwei freistehende Gästestürmer kurz vor der Torlinie nicht ins Gehäuse befördern konnten (81.). Aber auch das ZFC-Team steigerte sich sichtbar. Zuspiele kamen noch genauer zu den Mitspielern und durchdachtere Spielzüge im Aufbau gelangen nun mehrmals. War C. Weis mit einem Diagonalschuss (79.) noch zu ungenau gewesen, überraschte er die abwartende englische Verteidigung mit einem Meisterschuss, der zum nun verdienten 1:1 führte (86.). Mit viel Übersicht und technischem Vermögen zirkelte er seinen Schuss neben den langen Pfosten ins Netz.
Brentfords Trainer Uwe Rösler war zufrieden, dass seine Elf in gewohnt englischer Manier in der ersten Spielhälfte „Vollgas ging und gute Arbeit leistete", auch wenn sie in der zweiten Halbzeit nicht mehr die anfängliche Dominanz erlangten, wobei ihn die Chancenverwertung insgesamt nicht befriedigte. Holm Pinder konstatierte einen guten Trainingzustand, obwohl seine Elf einige Zeit zur Selbstfindung benötigte, um gegen das starke Mittelfeld der Engländer bestehen zu können. Positiv war, dass alle versuchten Fußball zu spielen, nicht nur Kampf im Vordergrund stand, und dass sich bereits einige Spieler (z.B. beide Torhüter, M. Kotowski, F. Müller) jetzt schon auf gewohntem Niveau bewegen, aber auch ersichtlich wurde, dass andere noch nicht so weit sind – somit weiter konzentriert im verbleibenden Vorbereitungszeitraum zu arbeiten ist.
Beeindruckend war auch der „Auftritt" der vielen mitgereisten englischen Anhänger, die sich mit „Schlachtgesängen" fair über die gesamte Zeit bemerkbar machten. Trainer Uwe Rösler berichtete, dass es nicht selten ist, dass 50 – 60 Fans ihrem Team, selbst zum Trainingslager ins Ausland, hinterher reisen würden – alle Achtung!
Frieder Wittmann
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ZFC: Flader, Müller, Kotowski, Gasch, Weis, Starke, Schröter, Albert, Ferl, Rudolph, Luck -- Teichmann, Müller D., Weinert, Schumann, Böhme
Brentfort: Moore, Oconner, Fedwood, Dean, Craig, Reeves, Diagoraga, Douglas, Donaldson, Tsoumou, Harry --- Gounet, Taylor, Mawson, Legge, Forshaw, Dallas, Oyeleke, Saunders, Weston, Germann
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0:1 Reeves (32.), 1:1 Weis (86.)
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