zurück

Männer Regionalliga Nordost

Energie Cottbus II vs. ZFC Meuselwitz
2 : 3

Aufstellung
Aufstellung
Gladrow, Schulze, Trehkopf, Kaiser, Steinhauer, Bönigk, Zerna, Miriuta (56. Hausdorf), Oduro-Agyemang (61. Leinweber), Ludwig (46. Lindner ), Ziane

Teichmann, Kotowski, F. Müller, Ferl, Böhme, Luck, Starke, Weinert (74. Weis), Albert  (83. Latowski), Rudolph , Gasch (89. Hauswald)
Auswechselbank
Auswechselbank
Varrelmann, Hausdorf, Lindner, Leinweber, Grahl

Flader, Latowski, Hauswald, Weis, Popelka, Schröter, Serrek
Torschützen
Torschützen
2:1 Zerna (65.), 2:3 Hausdorf (72.)

0:1 Luck (27. /FE), 0:2 Rudolph (39.), 1:3 Starke (69.)
Zuschauer
75
Schiedsrichter / Assistenten
Lasse Koslowski / Robert Wessel, Max Burda

Bericht Frieder Wittmann

Erstmals 2013 bei Sonnenschein konnte der ZFC vor nur 75 Zuschauern, ein Drittel davon ZFC-Fans, die Auswärtspartie in Cottbus mit 3:2 für sich entscheiden. Dieses Endergebnis gegen die jungen U23- Kicker, die ohne Verstärkung aus ihrem 2.Liga-Team antreten mussten, ging in Ordnung, auch wenn die dabei gebotene Leistung des ZFC im zweiten Abschnitt nicht alle Wünsche erfüllen konnte.

Schon nach kurzer Aufwärmphase riss die Pinder-Elf das Zepter an sich, denn nach 10 Minuten hatte man sich bestens auf die jungen Gegner eingestellt. Eine sehr gute Chance von F. Müller, nach Albert-Ecke, ging über den Querbalken (7.) und R. Weinert strauchelte leider im Abschluss nach gutem Rückpass von S. Gasch (11.). Die Heimelf hatte ihre relativ wenigen Chancen, meist nach Standards; so faustete N. Teichmann die Kugel vor Ziane weg (5.) bzw. ein Bönigk-Schuss strich am Tor vorbei (8.). Gefährlicher wurde es bei einem Zerna-Freistoß, den der ZFC-Keeper zur Ecke lenkte, der Ball dabei das linke Lattenkreuz berührte (13.). Danach drehten die Zipsendorfer wirkungsvoller auf und kamen zu einer ungenutzten Eckenserie (15.). Ehe D. Ferl zu einer Chance aus sieben Meter Torentfernung kam (21.), musste N. Teichmann nach einem etwas unnötigen Rückpass bei einem Pressschlag mit Ludwig noch im Nachsetzen klären (20.). Bei einigen guten Eingaben von S. Albert und M. Starke hatten die Innenverteidiger Steinhauer und Trehkopf, insgesamt bester Mannschaftsteil der Cottbuser, sowie der Torhüter Gladrow mehrmals im letzten Moment klären müssen (z.B. 21., 25.). Als nach Starke-Zuspiel Trehkopf Stürmer S. Gasch foulte, verhängte Schiedsrichter Lasse Koslowski (Berlin) sofort einen Foulstrafstoß, den A. Luck sicher in die rechte Torhälfte versenkte (26.). Diese Führung beflügelte den ZFC, denn die Heimelf wurde nun mit sehenswerten Angriffen von den Ostthüringern in der eigenen Hälfte regelrecht eingeschnürt. Nach einer prima Kombination auf der rechten Seite über S. Albert und R.W einert konnte Keeper Gladrow nur im letzten Augenblick das Leder bei einem Gasch-Kopfball ablenken (30.) und Steinhauer gelang es, denn Ball noch vor dem einschussbereiten S. Gasch aus dem Torraum zu schlagen (31.). Im Match war S. Albert, dem zweifach erfolgreichen Torschützen aus dem vorherigen Magdeburg-Spiel, Spielfreude besonders anzusehen. Er zog meist das Spieltempo an und versuchte oft, den schnellen S. Gasch in beste Position zu bringen oder war maßgeblich am Abfangen gegnerischer Aktionen beteiligt. Auch R. Weinert war sehr gut aufgelegt und wirkungsvoll auf der rechten Außenbahn bzw. bei seinen Flanken, sodass die Defensive der Heimelf ständig unter Druck gesetzt wurde. Der wenig beschäftigte N. Teichmann hatte geruhsame 30 Minuten, wobei er nur eine einzige Ziane-Eingabe problemlos sichern konnte (37.). Nach einem zielstrebigen Solo flankte R. Weinert mustergültig auf den langen Pfosten des Gladrow-Tores und dort köpfte M. Rudolph gekonnt zum zweiten Treffer des ZFC ein (39.). Bis zum Halbzeitpfiff gelang es Gladrow und Trehkopf wiederholt ein weiteres ZFC-Tor zu verhindern – sie blockten eine Gasch-Aktion am Toreck ab (42.) und nach wiederum guter Vorarbeit von R. Weinert von der Grundlinie bereinigte Trehkopf die Situation (43.). Da der ZFC deutlich dominierte, hofften einige ihrer Fans eventuell auf eine Verbesserung des Torverhältnisses in der Tabelle, denn ein höherer Gästesieg schien nach diesem Spielverlauf außer Frage zu stehen.

Unklar bleibt, weshalb das ZFC-Team diese Leistung nicht bis zum Spielschluss fortsetzen konnte. Vorerst hatte der ZFC auch nach dem Wechsel die Partie gut im Griff. Beste Anspiele von S. Albert und R. Weinert (50.) sowie ein Durchbruch von S. Gasch (53.) beschäftigte weiterhin die Innenverteidigung der Cottbuser. Etwas Glück hatten die Gastgeber, als bei einer Albert-Eingabe in den Strafraum eine Ballberührung mit abgewinkeltem Arm eines Verteidigers nicht als Handspiel gepfiffen wurde (58.). Nach einem Antritt von der Mittellinie durch R. Weinert legte er S. Gasch zu sehr in Torhüternähe vor, sodass Gladrow eher ans Leder kam (60.). Nach 64.Minuten musste N. Teichmann in der zweiten Halbzeit erstmals eingreifen und eine Zerna-Flanke aufnehmen. Als dann dieser Zerna einen Freistoss aus dem Mittelkreis direkt aufs Tor schlug, landete der Ball zur Überraschung aller unberührt im Netz (65.). Dies war möglich, weil die ZFC-Abwehr zu passiv verharrte und der zur Halbzeit eingewechselte Lindner sich unmittelbar vor N.T eichmann postieren konnte. Nur wenig später stellte der ungedeckte M. Starke per Kopfball gegen die Laufrichtung des Torhüters die alte Tordifferenz wieder her, als er einen Albert-Freistoß zum 3:1 einnetzte (69.) Dieser Spielstand hätte denn bisher sehr abgeklärt spielenden Zipsendorfern wieder mehr Sicherheit geben müssen, aber es schlich sich etwas Hektik beim ZFC ein, die die um Punkte fighteten Cottbuser ausnutzten. Wieder erreichte ein Zerna-Standard einen Wechselspieler, Hausdorf, und dieser köpfte zum erneuten Anschlusstreffer ein (72.), wobei F.Müller das Leder mit seinem Oberkörper noch abgelenkt hatte. Die Gastgeber witterten weiter ihre Chance zum möglichen Ausgleich und rannten unermüdlich gegen die leicht nervösen Meuselwitzer an. Seitens der Cottbuser musste der ZFC-Keeper einen weiteren Zerna-Freistoss bzw. seinen Eckball aus der Gefahrenzone fausten (85., 90.+1.) und als Steinhauer per Kopf auf Ziane ablegte, verzog dieser im Abschluss, da er denn Ball nicht richtig traf (88.). Aber auch den Gästen boten sich noch mehrere gute Chancen beim Kontern, die allesamt nicht zu Toren genutzt werden konnten. A. Luck hatte schon in der 80.Minute neben den langen Pfosten geköpft oder S. Gasch den Ball doch nicht vor Gladrow erreicht (82.). Auch in der Endphase konnten er (89.) und der zuletzt eingewechselte M. Hauswld, trotz der bisher besten Aussicht (90. +2.), das Endergebnis nicht mehr verbessern.

Heimtrainer Vasile Miriuta bedauerte, dass seine jungen Nachwuchskicker, die in diesem Spiel ohne Verstärkung aus dem 2.Liga-Team auskommen mussten, nicht doch noch punkten konnten, gratulierte seiner U23 aber für den Kampf, in dem jeder Spieler sein Bestes gegeben hatte. Er anerkannte aber den verdienten Sieg der kompakteren und erfahrenen Mannschaft. Holm Pinder war froh, dass der ZFC die erste englische Woche mit zwei Siegen, nach dem guten Unentschieden gegen RB Leipzig, abschließen konnte. Zu bedenken gab er, dass schon in der ersten Halbzeit das Spiel tormäßig nicht klarer für den ZFC entschieden wurde und man später den Cottbusern mit Abwehrschwächen in die Karten spielte.

Nun gilt es gegen die sehr abwehrstarken Zwickauer, erst 7 Gegentore in 18 Spielen, eine durchgängig konzentrierte Leistung im folgenden Heimspiel am Samstag zu erbringen.


Frieder Wittmann