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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. Rasenballsport Leipzig
0 : 0

Aufstellung
Aufstellung
Teichmann, D. Müller , F. Müller, Kotowski, Weinert, Gasch (86. Latowski), Starke , Albert (74. Luck), Ferl, Böhme, Rudolph

Coltorti, Karikari (69. Röttger), Sebastian, Rockenbach, Frahn, Judt, Morys (57. Kutschke), Hoheneder, Kaiser, Franke, Fandrich (86. Schulz)
Auswechselbank
Auswechselbank
Flader, Latowski, Hauswald, Weis, Popelka, Serrek, Luck

Bellot, Ernst, Koronkiewicz, Schulz, Röttger, Kutschke, Kammlott
Torschützen
Torschützen



Zuschauer
1952
Schiedsrichter / Assistenten
Jacob Pawlowski (Berlin) / Philipp Kutscher, Christopher Musick

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar



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Foto's: Silvio Luis / ligapix.de

Bericht Frieder Wittmann

Da der Winter sich am Ostersonntag etwas milde zeigte, konnte das ZFC-Heimspiel gegen RB Leipzig ausgetragen werden, obwohl mehrmaliges Schneetreiben und schwerer Boden es den Akteuren nicht gerade leicht machte. Mit einem sehr respektablem Auftritt vor den 1 972 Fans, darunter einige hundert RB-Anhänger, gelang ein beachtliches Unentschieden. RB blieb nach nun 20 RL-Spielen weiterhin ungeschlagen, auch wenn man nach dem 0:0, dem jetzt fünften Remis, nicht ganz zufrieden heimreiste. Wäre es dem Pinder-Team gelungen, die nun schon 4-monatige Torflaute zu beenden, hätte man erneut eine große Überraschung gegen den Staffelfavoriten bewerkstelligen können, die Chancen dazu waren vorhanden.
In der ersten Halbzeit zeigten sich beide Teams gleichwertig und der ZFC hatte in der Anfangsphase sogar leichte Vorteile. Zwei Albert-Eckbälle, gleich nach dem Anpfiff, ein abgeblockter Gasch-Versuch und ein guter F. Müller-Kopfball (2.) waren ein guter Auftakt für die Offensive des ZFC. In der 12. Minute klärte Hoheneder am 5er nach guter Weinert-Flanke, der auf der rechten Außenbahn in der gesamten Spielzeit für Unruhe bei seinen Gegnern sorgte. So musste RB-Keeper Coltorti schon weit vor seinem Strafraum gegen den schnellen Außen klären (16.). Kurz darauf hatte S. Gasch die klarste Torchance im Spiel, die eigentlich die Führung hätte bringen können. Als ein Abwehrschlag von D. Ferl verlängert wurde, konnte der schnelle Stürmer sich von Sebastian absetzen, wurde im Abschluss behindert, schob die Kugel an Keeper Coltorti vorbei, verfehlte aber das RB-Tor auch äußerst knapp (17.). Da der sehr gut eingestellte ZFC stets konzentriert arbeitete, konnte sich der Gegner bisher nicht wie gewollt entfalten und kam nur zu einigen Rockenbach-Freistößen oder versuchten es mit langen Bällen, die jedoch der stellungssicheren Abwehr oder dem aufmerksamen N. Teichmann keinerlei Probleme bereiteten. So schickte der RB-Trainer bereits nach 20 Minuten seine Wechselspieler zum Aufwärmen, die später wieder zurück gerufen wurden, denn die Leipziger kamen nach 30 Minuten besser ins Spiel. Als Morys erstmals in der ZFC-Abwehr für Unruhe sorgte (27.) und ein Rockenbach-Freistoß den ZFC-Hüter zur Faustabwehr zwang (28.), war für die Heimelf höchste Konzentration geboten. Jetzt erhielt das Spiel durch einige beiderseitige kleine taktische Fouls mehr einen kämpferischeren Akzent, aber keiner Mannschaft gelang es mit spielerischen Mitteln echte Torchancen zu erzielen. Die Ausnahme war ein guter Schuss von R. Weinert (43.), der am rechten Eck des Strafraums entschlossen abzog, nachdem er wieder einmal Franke aussteigen ließ, jedoch war Coltorti in Tormitte goldrichtig postiert, sodass es torlos blieb.
Auch nach dem wärmenden Pausentee zeigte der ZFC wieder erste gute Ansätze – nach geklärter Rudolph-Ecke bereinigte Hoheneder einen Nachschuss kurz vor der Torlinie (51.). Dann verstärkten die Leipziger wieder ihre Angriffsbemühungen und zogen im Verlauf der zweiten Halbzeit das Spiel mehr an sich. Zuerst klärte der sehr sicher wirkende M. Kotowski per Kopf bei einem Kaiser-Freistoß zur Ecke (55.) und kurz danach strich ein Rockenbach-Schuss knapp über die Querlatte. Der RB-Trainer Zorniger wechselte nun den großgewachsenen und wuchtigen Kutschke für Morys ein (57.), brachte mit Röttger für Karikari (69.) noch einen sehr quirligen Spieler und sorgte so für mehr Unruhe in der Abwehrarbeit des ZFC. Kutschke lenkte per Kopf eine Rockenbach-Flanke gut ins Zentrum, aber der Ball konnte im letzten Moment noch geklärt werden und der dann folgende Nachschuss von Fandrich war zu schwach getreten (60.). Nach der nächsten guten Kutscke-Vorarbeit war N. Teichmann rechtzeitig zur Stelle (62.), wie er ebenso gegen Frahn eher am Ball war (68.). Der Topstürmer, bisher 15 Saisontore, hatte an diesem Tag den ZFC kaum in Verlegenheit bringen können. Die Leipziger schnürten die Heimelf etwas mehr in ihrer Platzhälfte ein, sodass weniger ZFC-Angriffe bis zum gegnerischen Strafraum gelangen oder im knappen Abseits (S. Gasch, 65.) endeten. Die eingewechselten RB-Spieler, Kutschke per Kopfball (70.) und Röttger (71.), erzeugten mit ihren Aktionen für mehr Gefährlichkeit der Gästeelf, aber die unermüdlich kämpfenden Zipsendorfer ließen keinen RB-Treffer zu. Es gab weitere Chancen der Gäste, einen guten Kutschke-Kopfball (77.), den der ZFC-Hüter sicherte, und einen schönen Frahn-Rückzieher aus 8 Meter Torentfernung (81.), der am Tordreieck vorbei ging. Die bessere, obwohl sehr umstrittene, Chance hatte eigentlich die Heimelf. Hatte bereits S. Gasch nach schwieriger Ballannahme den Torerfolg auf dem Fuß (74.), wurde dem eingewechselten Geburtstagskind S. Latowski ein möglicher Foulelfmeter versagt. So mancher Unparteiische hätte regelkonform anders entschieden. Aber der Schiedsrichter Jakob Pawlowski (Berlin) hat nicht auf den ominösen Punkt gezeigt, als RB-Keeper Coltorti nach einer teils unübersichtlichen Aktion bei seiner Faustabwehr im RB-Torraum den ZFC-Stürmer voll im Gesicht traf und dieser verletzt zu Boden ging (87.). Da dieser Schiedsrichter es anders sah, war die Gelegenheit für den ZFC vertan, das Spiel per Foulelfmeter doch noch entscheiden zu können. Gerecht, dass Kutschkes letzter Kopfball (90.) nochmals das ZFC-Tor verfehlte und diese Partie mit einem Unentschieden endete.
RB-Trainer sprach anschließend von einer interessanten Partie, in der es in der ersten Halbzeit nicht nach den Vorstellungen der Leipziger lief, die sich mehr vorgenommen hatten. Die zweite Hälfte wäre dann besser gewesen, da man sich mehr Chancen erspielen konnte. So habe man gegen diesen aggressiven Gegner Erfahrungen sammeln können und wisse nun, woran man weiter arbeiten müsse. ZFC-Trainer Holm Pinder war mit diesem 0:0 gegen den favorisierten Gegner eigentlich zufrieden, da der Beginn ihn zuversichtlich stimmte, auch wenn hinten raus dann das Unentschieden gerechtfertigt sei.
Jeder ZFC-Spieler war gut für diesen Kampf eingestellt, hat in dieser reizvollen Aufgabe bestanden und RB Leipzig war keinesfalls ein übermächtiger Gegner in diesem Match. Die Heimelf verdient nach dieser sehr couragierten Leistung gegen den hohen Staffelfavoriten viel Lob und wies eine beachtliche Steigerung nach den letzten ungünstigen Winterwochen nach. Jetzt muss es auch in den folgenden Begegnungen der schweren englischen Wochen bis zum Saisonende gelingen an diesen Auftritt anzuschließen.

Frieder Wittmann