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Männer Regionalliga Nordost

VfB Germania Halberstadt vs. ZFC Meuselwitz
1 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Nagel, Georgi, Handke, Eckermann (46. Moerck), Schulze, Schütze, Schubert , Bolivard, Worbs  (65. J. Nagel), Scheidler (77. Hofer), Büchler

Flader, Kotowski , Luck, Schröter (60. Serrek), Böhme , D. Müller , Weis (81. K. Solivani), Starke, Albert, Rudolph, Hauswald (90. Popelka)
Auswechselbank
Auswechselbank
Paul, Moerck, Seitz, Wersig, Hofer, Nagel, Neef

Teichmann, K. Solivani, Popelka, Serrek
Torschützen
Torschützen
1:0 Moerck (48.)

1:1 Starke (61.)
Zuschauer
594
Schiedsrichter / Assistenten
Alexander Sather / Lutz Rosenkranz, Daniel Kresin

Bericht Frieder Wittmann

Wegen der engen Terminlage absolvierte der ZFC am ungewöhnlichen Montag das oftmals verschobene Nachholspiel vor 594 Zuschauern in Halberstadt und erreicht ein sehr beachtenswertes 1:1, weil man krankheits- und verletzungsbedingt sogar ohne fünf Stammspieler antreten musste und so kamen zwei Spieler der II.Mannschaft, V.Popelka und K.Solivani, erstmals zu RL-Einsätzen. Die ZFC-Elf ging trotzdem sehr beherzt vor, zeigte insgesamt sehr guten Einsatz mit dem geforderten Willen. Auch wenn ein weiterer Kräfteverschleiß wegen der vielen Nachholespiele wiederum sichtbar wurde, was auch für Germania zutraf, stehen für den ZFC jetzt noch 2 Nachholer und für Halberstadt sogar noch vier innerhalb weniger Wochen ins Haus.
Es dauerte über eine Viertelstunde, ehe beide Teams besser ins Geschehen fanden, dann hatten die Halberstädter in der ersten Hälfte mehr vom Spiel. Allerdings ging ein Schindler-Schuss noch deutlich übers Tor (16.). Besser war die Situation für Bolivard, der nach Eckball aus sechs Meter
unkonzentriert über das ZFC-Tor schoss (21.), die Führung vergab. Dann klärte Innenverteidiger M.Kotowski, wieder in vielen Szenen mit Übersicht und gutem Stellungsspiel agierend, als Worbs mit einem Kopfball vor das Flader-Tor ablegte (24.). Zwar konnte der ZFC in dieser „Verlegenheitsformation" mithalten, kam jedoch zu keinen klaren Torchancen, da noch M.Rudolph in der Germania-Abwehr hängen blieb (10.) und eine Kopfball-Vorlage keinen Mitspieler fand (22.) bzw. Handke nach ZFC-Ecke klären konnte (27.). Die größte Chance in der 1.Halbzeit hatten wieder die Gastgeber – Schubert löste geschickt im Mittelfeld auf und spielte einen brillanten Pass in die Gasse auf Scheidler, der den herauslaufenden Ch.Flader umspielte. Das Solo führte ihn in Richtung linken ZFC-Pfosten, das leere Tor vor sich, doch der einsatzstarke M.Starke spitzelte ihm noch das Leder vom Fuß. Ein weiterer 20-Meter-Schuss von Scheidler war zu schwach getreten (35.), nachdem Bolivard erneut mit gutem Passspiel aufwartete. Die aussichtsreichste bisherige Gelegenheit für den ZFC hatte M.Starke kurz vor der Germania-Torlinie, aber die Hauswald-Eingabe war für ihn Zentimeter zu hoch angesetzt (38.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Alexander Sather (Grimma) hätte Büchler fast noch von einem Fehlpass profitieren können, aber die Verteidiger M.Kotowski und A.Luck konnten bereinigen. Die Gastgeber waren bisher einen Tick besser, kamen jedoch wegen ungenügender Verwertung ihrer Chancen noch zu keinem Torerfolg, andererseits verhinderten viele  ungenaue Pässe bei beiden Teams sehr gute Szenen im gegnerischen Strafraum.
Die zweite Spielhälfte sollte sich lebhafter gestalten. Bereits in der 48.Minute traf der eingewechselte Moerck mit unhaltbaren halbhohen Schlenzer den Innenpfosten, um dann ins Netz einzuschlagen. Er hatte von der Strafraumgrenze kraftvoll abgezogen und war sogar von fünf zu passiven ZFC-Spielern umringt gewesen. Schon in der 52.Minute lag der zweite Germania-Treffer in der Luft, aber nach abgeköpftem Ball schoss Büchler aus 22 Meter knapp am ZFC-Tor vorbei. Jetzt waren die Gastgeber etwas im Aufwind, jedoch blieb ihnen ein Tor versagt. So ging ein Handke-Kopfball nach einer Ecke über den Querbalken (54.) und erneut konnte Scheidler nicht gestoppt werden, sodass dessen Nachschuss aus kurzer Distanz Ch.Flader zur Glanzparade zwang (57.). Trotz Kräfteverschleiß, z.B. war M.Rudolph immer sehr weite Wege gegangen, gab sich der ZFC nicht geschlagen und sollte dafür noch belohnt werden, da die Heimelf etwas den Faden verlor. Als der Germania-Keeper einen Distanzschuss von C.Weis nur abklatschen konnte, ereichte Handke die Kugel nicht, dafür schaltete M.Starke und grätschte das Streitobjekt zum 1:1-Ausgleich über die Torlinie (61.). Dann forderte Scheidler, nach Bolivar-Anspiel, mit einem 7-Meter-Schuss den ZFC-Keeper zur Glanztat, aber Ch.Flader entschärfte die Situation noch reaktionsschnell mit einer Faust (63.). Jetzt kamen die Meuselwitzer zu einigen guten  Abschlusschancen: M.Hauswald kam im Zweikampf gegen Handke zu Fall, hoffte zu zeitig auf Foulelfmeter, hätte jedoch selbst erfolgreich abschließen können (66.). Nach einem Eckball versuchte es Ph.Serrek mit einem Diagonalschuss aus 10 Meter Torentfernung ins kurze Eck. Aber Torhüter Nagel ahnte den Braten und tauchte rechtzeitig ab; auch hier wäre wohl die Alternative, der Schlenzer ins lange Eck, besser gewesen, wie der Schütze nach dem Spiel gestand. Ebenfalls im letzten Moment wurde ein Hauswald-Zuspiel im letzten Moment vor dem Tor abgefangen (71.). Mit körperlicher Präsens, allerdings auch 3 Gelben Karten infolge, und gutem Selbstbewusstsein hatten die Zipsendorfer der Germania-Elf zeitweilig den Schneid abgekauft und diese fanden so keine effektiven Mittel, wirkten für Minuten etwas verunsichert. Kurz vor Spielschluss kamen sie noch zu zwei Torgelegenheiten. Büchler überlief Ch.Flader nach zu hoher Rückgabe, aber seinen Flankenball von der Grundlinie konnte A.Luck mit Kopfball-Einsatz noch zur Ecke lenken, wobei das ZFC-Tor völlig leer war (84.) und auch S.Albert klärte nochmals gut per Kopfball (85.) bzw. Büchler setzte seinen Ball aus spitzem Winkel ans Außennetz (89.).
Laut Heimtrainer Willi Kronhardt wäre ohne dem Manko in der Verwertung der Torchancen mehr als das 1:1 für die Germania drin gewesen, da die Heimelf passabel gespielt habe und in der ersten Halbzeit im Vorteil gewesen war, mit 2-3 Toren hätte führen müssen. Nachdem der Spielfaden gerissen war, wäre man in Hektik geraten. Aber diese Mannschaft hätte Power sowie Willen und Fehler gehörten zu einem Reifeprozess. Er sei zuversichtlich bezüglich der Entwicklung der Spieler und auch in den vielen und harten Nachholespielen zu punkten.
Holm Pinder verwies darauf, dass ein Fußball-Leckerbissen von seiner stark ersatzgeschwächten Mannschaft nicht zu erwarten war. Der ZFC wollte das Spiel vom eigenen Tor fernhalten, musste aber einige Riesenchancen der Halberstädter in der 1.Halbzeit zulassen. Mit dem 1:1 wurden wir für den immensen Aufwand belohnt und hatten selbst gute Chancen. Bisher wurden insgesamt mit Moral und Einsatzwillen viele Punkte geholt, die diesen Tabellenstand, jetzt Tabellenrang 5, durchaus rechtfertigen.


Frieder Wittmann