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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. 1. FC Lokomotive Leipzig
2 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Teichmann (69. Flader), D. Müller , F. Müller, Kotowski, Gasch, Starke, Albert (86. Weis ), Ferl, Böhme, Rudolph (58. Weinert), Luck

Wurster, Krug, Werner , Spahiu (79. Engler), Rolleder, Alemdar (76. Brumme), Kittler , Seifert, Hildebrandt, Grandner (67. Walthier), Theodosiadis
Auswechselbank
Auswechselbank
Flader, Weinert, Weis, Schumann, Schröter, Serrek

Czempik, Oechsner, Schulz, Brumme,Walthier, Engler, Wendschuch
Torschützen
Torschützen
1:1 Gasch (62.), 2:1 Starke (71.)

0:1 Rolleder (53.)
Zuschauer
1905
Schiedsrichter / Assistenten
Jacob Pawlowski (Berlin) / Sebastian Schmickartz, Rasmus Jessen

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar



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Foto's: Silvio Luis / ligapix.de

Bericht Frieder Wittmann

Dieser erkämpfte 2:1-Sieg in einer fair geführten Partie vor 1 905 Zuschauern war der fünfte Heimsieg, plus 2 Unentschieden, und mit 17 Punkten (10:3 Tore) führt der ZFC die Heimtabelle der RL Nordost in dieser Hinrunde an. Der vorerst leichte Aufwärtstrend des FC Lok wurde gestoppt, aber die Gästeelf hinterließ vor etwa 800 mitgereisten Lok-Fans einen recht guten Eindruck. Sie verlangte dem ZFC ein hartes Stück Arbeit ab, ehe dieser knappe Sieg erreicht wurde. Allerdings konnte die Heimelf in dieser meist kurzweiligen Partie auf leichte Vorteile im Spielaufbau und bessere Strafraumszenen verweisen. Auch wenn das Match bis zum Schluss mit viel Kampf und gesunder Aggressivität geführt wurde, bot Schiedsrichter J.Pawlowski (Berlin) eine tadelsfreie Leistung.

Beide Mannschaften waren von Beginn an hellwach und starteten mit hohem Tempo in die Partie. Lok-Stürmer Rolleder vergab mit artistischer Einlage (3.) und S.Gasch segelte nur knapp an einer Starke-Flanke vorbei (5.). Dann klärte der nach hinten geeilte Rolleder zweimal im eigenen Strafraum. Den guten Torversuchen von F.Müller, Kopfball (12.), und Rolleder, Flachschuss (13.), fehlte der Druck, um für die Torhüter gefährlich zu werden, und Wurster klärte mit einer Faust vor dem lauernden S.Gasch (19.) oder dessen Schuss wurde noch zur Ecke abgefälscht (20.). Die ZFC-Abwehr versuchte die Lok-Angriffe zeitig zu stören oder abzufangen, aber auch zu ungenaue eigene Flanken vor das Gästetor störte den Spielfluss. Zwar lag der Ball einmal im Lok-Tor (27.), aber S.Gasch hatte vorher einen Freistoss verursacht. Mit schnellen Angriffen, meist von Spahiu eingeleitet, versuchten die Leipziger Wirkung zu erzielen. So musste M.Kotowski vor dem einschussbereiten Rolleder den Ball wegspitzeln (32.) oder Hildebrandt zielte bei seinem 22-Meter-Versuch zu ungenau (34.). Nach Freistoß zielte D.Ferl per Kopfball in die Tormitte, aber genau in die Arme von Keeper Wurster (36.) und auch der Kittler-Schuss (43.) war für ZFC-Hüter N. Teichmann ohne Probleme zu halten. Die erste Halbzeit war vom Niveau her überschaubar und keine der beiden Mannschaften gelang es bisher sich entscheidend durchzusetzen. In der Halbzeitpause kritisierte ZFC-Trainer Pinder die teils zu offensive Interpretation der 6er-Position und forderte ein viel konzentrierteres Vorgehen in der gegnerischen Hälfte.

Dies beherzigte sein Team und steigerte sich zusehend, sodass Lok-Keeper Wurster stärker im Fokus stand, da die ZFC-Elf mehr Zweikämpfe für sich entscheiden konnte und die Gästeabwehr nun teilweise schlechter sortiert stand. S.Albert kam, an der Strafraumgrenze gut von M.Starke freigespielt, zum Schuss, der aber über das Tor ging (46.) und als Krug seinem Mitspieler Kittler bei der Abwehr in den Rücken köpfte (47.), stand S.Gasch im Abseits und konnte so nicht abstauben. Dann musste D.Ferl für seinen Torhüter klären (48.), da dieser bei einem Freistoß von Hildebrandt nicht an den Ball kam. Als Spahiu nach Eindringen in den ZFC-Strafraum in Richtung langer Pfosten flankte, gelang es Rolleder zur Führung halbhoch einzuköpfen (51.). Darauf verstärkten die Zipsendorfer sofort ihre Offensivbemühungen und kam zu besseren Ausgleichsmöglichkeiten. Zuerst jagte M.Rudolph die Kugel aus 10 Meter Entfernung haarscharf über das linke Toreck (52.) und dann zirkelte S.Gasch seinen straffen Schuss genau an den Querbalken (53.). Als M.Starke sich kampfstark im Ballbesitz behauptete, legte er anschließend Sturmkollegen S.Gasch vor und dieser vollendete mit zielgenauem Abschluss, flach neben den langen Pfosten zum fälligen Ausgleichstreffer (61.) – dem ersten Saisontreffer des schnellen ZFC-Stürmers, auf den er so lange hingearbeitet hatte. Dieses 1:1 beflügelte die Angriffe des ZFC, denn sie wollten unbedingt den angestrebten Heimsieg einfahren und die Leipziger kamen jetzt nur noch sporadisch zu gelungenen Offensivaktionen. Da der ZFC zu einer ausgeglicheneren Balance zwischen Defensiv- und Offensivarbeit fand, ergaben sich Lücken im Verbund der Gäste. So konnte M.Starke einen Steilpass von S.Albert am Mittelkreis nutzen, seine Verfolger im Laufduell hinter sich lassen, noch den zu weit heraus eilenden Keeper Wurster umspielen und sehr überlegt zur umjubelten 2:1-Führung vollenden (72.). Von ihren Fans angetrieben setzte die Lok-Elf nun energischer auf Angriff und forderte bis zum Abpfiff die vollste Aufmerksamkeit der Zipsendorfer. In einigen Aktionen gingen sie zu hastig vor, sodass der für den verletzten N.Teichmann eingewechselte Ch.Flader immer wieder an den Ball kommen konnte (85., 87.) oder Rolleder hatte auch mit der letzten Aktion vor dem Spielende, einem Kopfball, keinen Erfolg mehr, da der ZFC-Hüter den Ball noch aus dem linken Dreiangel fischen konnte (90.+1.).

Der 1.FC Lok Leipzig hatte sich am Ende ohne Erfolg gegen diese Niederlage aufgebäumt und trotz einiger Schwächen in der Abwehr insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Für den ZFC reichte die Leistungssteigerung in der 2.Halbzeit noch zum angestrebten Erfolg, da man als das homogenere Team auftrat und den derzeitigen guten Leistungsstand, bei allen Abstrichen, bestätigen konnte. M.Starke spielte weiterhin eine beispielhafte Partie, wurde mit seinem Treffer zum bisher erfolgreichsten Torschützen (4) des ZFC und dem umtriebigen S.Gasch dürfte sein erstes Saisontor weiteren Auftrieb geben. Mit dem bisher erreichten 4.Tabellenplatz (23 Punkte, 13:17 Tore) kann man auf eine passable Ausgangslage verweisen und es heißt an diese prima Leistung im letzten Hinrundenspiel gegen den Tabellenzehnten Rathenow anzuschließen.

Ein rundum zufriedener Trainer Holm Pinder war glücklich über diesen fünften Heimsieg. Das ZFC-Team hatte bis zum Schluss an den Erfolg geglaubt, da man besonders konditionell derzeit auf der Höhe sei, was sich auszahlte. Der FC Lok habe der Heimelf alles abverlangt, sich stark präsentiert und sei eine echte Herausforderung gewesen. Gästetrainer Marco Rose bedauerte, dass seine Elf nach einem schön herausgespielten Führungstor in alte Verhaltensmuster verfallen sei und Mängel in der Abwehr offenbarte, was die angestrebten Punkte kostete. Die Aufgabe der Leipziger bestünde darin, weiterhin am Limit zu arbeiten, um auch zukünftig über dem ominösen Strich in der Tabelle stehen zu können.

Frieder Wittmann