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Männer Regionalliga Nordost

ZFC Meuselwitz vs. Torgelower SV Greif
1 : 0

Aufstellung
Aufstellung
Flader (33. Teichmann), D. Müller , F. Müller, Kotowski, Weinert (71. Latowski), Weis (58. Hauswald), Starke, Ferl, Böhme, Rudolph, Luck

Greulich, Hegert, Jager, Keyser, Bolivard (58. Romanovski), Kazak (46. Freyer ), Novacic , Rode, N Diaye , Stöter, Zschiesche
Auswechselbank
Auswechselbank
Teichmann, Latowski, Hauswald, Schumann, Schröter, Serrek

Kruszynski, Romanovski, Freyer, Formin, Köpnick
Torschützen
Torschützen
1:0 Starke (89.)


Zuschauer
922
Schiedsrichter / Assistenten
Jens Klemm (Gröditz) / Lars Albert, Marek Nixdorf

Fotos

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Foto's: Katrin Tretbar



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Foto's: Silvio Luis / ligapix.de

Bericht Frieder Wittmann

Die ganz großen Fußballspiele für den Feinschmecker hat es in der laufenden Saison in der Regionalliga Nordost noch nicht gegeben. Das ein Spielergebnis erst mit dem Abpfiff des Schiedsrichters feststeht, daran halten sich besonders die Kicker des ZFC. Sie bewiesen mit ihren vier Last-Minute-Siegen, die zu den nun 10 Punkten und einem 4. Tabellenplatz führten, dass im Team Moral und Siegeswille stimmen, auch der gute athletische Zustand der Spieler entspricht den Anforderungen. In der gegenwärtigen Lage gibt der ZFC ein doch nicht so schlechtes Bild ab, wenn man zum Vergleich einige andere Regionallga-Vereine mit ihren Problemen betrachtet, ohne natürlich die Defizite der Zipsendorfer im fußballerischen Bereich außer Acht zu lassen.


So konnten die 922 Zuschauer bei besten Fußballwetter gegen den Aufsteiger Torgelower SV Greif erneut einen 1:0-Sieg, den nun schon dritten hintereinander, verfolgen. Wegen der noch abzusitzenden Roten Karte von S. Gasch und weiteren angeschlagenen Spielern begann der ZFC mit der siegreichen Aufstellung vom Herha-Spiel, also mit M. Starke als einziger Spitze im Sturm. Von Beginn an setzte die Heimelf die Torgelower unter Druck, wobei sich R. Weinert mit seinem Vorwärtsdrang heraushob. D. Ferl verlängerte eine Weinert-Ecke per Kopf zu D. Müller, dessen Direktabnahme jedoch über die Querlatte strich (4.) und ein Solo des schnellen Außen R. Weinert wurde kurz vor dem möglichen Abschluss noch gestoppt (10.). Da die ZFC-Abwehr mit bester Übersicht alles im Griff hatte, bedurfte es schon einer misslungenen Kopfballaktion eines Meuselwitzers, D.Ferl, um etwas Torgefahr der Gäste aufkommen zu lassen. Der Ball senkte sich jedoch nur auf das eigene Tornetz (11.). Auch ein 18-Meter Schuss von Bolivard ging harmlos am Flader-Tor vorbei (14.). Dann kam der spielbestimmende ZFC zu besten Torchancen, nachdem einige gute Vorstöße mangels Präzision zu wenig Gefahr herauf beschwört hatten. Nach erneut bester Vorbereitung von R. Weinert flankte F. Müller vor das von Greulich gehütete Greif-Tor; dort aber sprang M. Rudolph noch am Ball vorbei und verpasste die fällige ZFC-Führung (16.). Die nächste Weinert-Ecke, dieses Mal von rechts, verwertete D. Müller per Kopf, aber wieder bekam Greulich eine Hand an die Kugel (18.). Das Führungstor des ZFC lag förmlich in der Luft, zumal wieder R. Weinert sich bestens in den gegnerischen Strafraum durchspielte, das Gästetor aber verfehlte und dabei hatte der freistehende M. Starke auf ein Zuspiel gehofft (22.). Bis dahin hatten die Zipsendorfer mit sehr viel Übersicht gespielt, die Räume gut zugestellt und fast alle ihre Zweikämpfe mit Balleroberung abgeschlossen. Nach 33. Minuten verletzte N Diaye ohne Absicht Torhüter Chr.Flader bei seiner Abwehraktion und dieser musste mit gebrochenem Finger durch N. Teichmann ersetzt werden. Nach einer kleinen Zwangspause verflachte das Niveau des ZFC-Spiels und die Gästeelf ließ die Hausherren nicht mehr so stark zur Entfaltung kommen. Selbst kamen sie jedoch auch kaum zu Torgefahr, da ihre Angriffe zu langatmig vorgetragen wurden oder am aufmerksamen Defensivriegel des ZFC scheiterten. Da auch viele gute Ansätze mangels einer nötigen Präzision in der Offensive beim ZFC versandeten, war das Spielniveau jetzt recht überschaubar. C. Weis verstolperte eine Ablage per Brust von M.Starke gegen vier Torgelower (42.) und in der Nachspielzeit des ersten Spielabschnitts war seine Abschlussaktion von der Strafraumgrenze weder Heber noch Schuss, sodass Greulich kaum Mühe hatte, den Ball aus dem linken Toreck zu holen (45.+3.).


Auch in der 2. Halbzeit stand bei beiden Teams das Defensivverhalten im Vordergrund, sodass das Spiel weiter an Niveau verlor. M. Starke hatte einige gute Aktionen in der Spitze, aber einmal entschied der solide Schiedsrichter Jens Klemm (Gröditz) auf gefährliches Spiel wegen zu hohem Bein (46.) oder Torhüter Greulich kam eher an die Kugel (48.) bzw. Keyser blockte noch seinen Schuss (54.). Einen Böhme-Freistoß faustete der Torgelower Keeper sicher aus dem Torraum (61.) und M. Hauswald scheiterte nach langem Ball am sich steigernden Keyser von der 5-Meter-Linie (64.). Der ZFC kam gegen einen nun etwas sicheren Gegner auch deshalb nicht mehr zu gefährlichen Abschlüssen, da viele Eigenfehler und ungenaue Anspiele die erhofften Abschlussmöglichkeiten verhinderten. Auch Konter der Gäste waren meist nicht zu Ende gebracht worden und Greif-Trainer Jürgen Decker betonte, dass wohl noch eine weitere Stunde an Spielzeit ohne Torerfolg geblieben wäre. Der eigentliche Spielverlauf sollte doch noch eine Entscheidung zugunsten der ZFC-Spieler bringen, da sie bis zur letzten Sekunde konzentriert blieben. Hatte der eingewechselte S. Latowski aus sieben Meter Torentfernung nicht einnetzen können (72.), gelang dies Zschiesche auf der Gegenseite mit seiner schönen Direktabnahme von der linken Strafraumgrenze ebenfalls nicht (79.). Dieses Wechselspiel ging weiter. Die beste Torchance hatte S. Latowski nach einem Freistoß von rechts, aber sein schulmäßiger Kopfball aus Nahdistanz landete genau in den Armen von Greulich (84.) und auch der ZFC-Keeper N. Teichmann konnte Romanovski vor der Abschlusshandlung noch den Ball vom Fuß fischen (86.). Das es doch noch zum Heimsieg für den ZFC reichte, war dem nie aufsteckendem M.Starke zu verdanken. Der nach vorn stoßende M. Kotowski flankte vor das Greif-Tor; dort gewann M. Starke ein Kopfballduell gegen Freyer und den herabfallenden Ball stocherte er, vor dem bereitstehenden S. Latowski, unter Greulich hindurch ins lange Eck (89.). Nach dem baldigen Abpfiff umjubelten nicht nur die ZFC-Spieler einen weiteren Endspurterfolg, den dritten 1:0-Sieg in Folge, sondern die Fans waren trotz einiger spielerischer Mängel erst einmal durch diesen spät errungenen Heimsieg etwas zufrieden gestellt.

Gäste-Trainer Jürgen Decker hatte eine so defensive Grundaufstellung des ZFC im eigenen Stadion nicht erwartet und war enttäuscht, dass seine Mannschaft es nicht vermochte, der torentscheidenden Situation erfolgreich zu begegnen. ZFC-Trainer Holm Pinder hofft, dass dieser erneute Sieg ohne Gegentor nach einem kräftezehrendem Spiel seinem Team weiterhin Selbstvertrauen geben wird und erinnerte an den Sachverhalt, dass seine willenstarke Elf mit den vielen personellen Problemen sich doch wacker schlagen würde, nicht ohne weiteres durch eine recht ausgeglichene Regionalliga gehen könne.

Frieder Wittmann