zurück

Männer Regionalliga Nordost

VfB Auerbach vs. ZFC Meuselwitz
5 : 0

Aufstellung
Aufstellung
Dix, Otte, Vogel, Bocek (80. Pfoh), Hampf, Schuch (68. Blankenburg), Häußler, Zurawsky, Sommermeyer, Wemme (79. Jedinak), Rau

Teichmann, F. Müller, Kotowski, Hauswald (57. Schröter ), Gasch, Weis (46. Rudolph), Starke (57. Weinert), Albert, Ferl , Böhme, Luck
Auswechselbank
Auswechselbank
Dölz, Rossbach, Kubice, Jedinak, Dressel, Blankenburg, Pfoh

Flader, D. Müller, Weinert, Schumann, Schröter, Serrek, Rudolph
Torschützen
Torschützen
1:0 Zurawsky (11.), 2.0 Schuch (12.), 3:0 Bocek (40.), 4:0 Sommermeyer (56.), 5:0 Zurawsky (77.)


Zuschauer
900
Schiedsrichter / Assistenten
Marco Schibull (Templin) / Phillipp Kutscher, Daniel Köppen

Fotos

Bildergalerie funktioniert nur mit JAVA

Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann
Desaster für ZFC

Der ZFC scheint im Regionalligaalltag dieser Saison überhaupt noch nicht angekommen zu sein und musste beim erwartungsfrohen Aufsteiger VfB Auerbach, einem alten Kontrahenten aus Oberligazeiten, vor 1 100 Zuschauern eine eklatante Niederlage hinnehmen. Die gesamte Elf hatte wohl die warnenden Worte ihres Trainers nicht ernst genommen und nach dem zeitigen Doppelschlag folgte gegen einen kämpferisch starken Gegner ein ständiger, so kaum zu erwartender Leistungsabfall. Das Auftreten dieses Teams muss ein Hinterfragen dieser Leistung bei der gesamten Mannschaft auslösen. Jeder Mannschaftsteil, Keeper N. Teichmann eingeschlossen, war an diesem kollektiven Versagen beteiligt, wobei unerklärlich viele Abwehrfehler die Meuselwitzer stets zum Hinterherlaufen zwangen und auch eigene Angriffe völlig wirkungslos blieben.

Hatte der ZFC in den ersten zehn Minuten die Vogtländer in gewohnt ruhiger Art vor einige kleinere Probleme gestellt, wurde die Gästeelf nach dem Doppelschlag in der 12. und 13 Minute regelrecht an die Wand gespielt. Schon beim 1:0 durch Zurawsky offenbarten sich große Probleme – Abwehrfehler begünstigten die Torchancen des VfB und den druckvolleren Angriffen der Auerbacher hatten die Gäste nichts gleichwertiges entgegen zu stellen, ja der ZFC wirkte auch noch gedanklich überfordert. So fühlte sich nach dem Wiederanstoß und folgendem Rückpass kein ZFC-Spieler zuständig und von der Strafraumgrenze konnte der heraneilende Schuch zur Überraschung aller flach einnetzen (13.). Gegen die nun sehr frei aufspielenden Auerbacher kamen die Zipsendorfer nie in die Zweikämpfe, standen meist zu weit vom Gegner entfernt oder entblößten die gegnerische Außenbahn, oft die rechte Seite. Die Gastgeber konnten ihr Spiel, oft mit hohen Bällen über den langen Bocek, noch bestens bekannt aus seinen ZFC-Zeiten, erfolgreich aufziehen. Auch das geschickte Zusammenspiel bei den Auerbachern im Vorwärtsgang konnten die konsterniert wirkenden Meuselwitzer kaum bremsen. Der ZFC verbuchte nur einige Freistöße bzw. Stürmer S. Gasch kam zu zwei erfolglosen Torschüssen (23., 25.), wobei der zweite am Außennetz landete. Bei den meisten Angriffen der Hausherren entwickelte sich ein viel größeres Gefahrenpotential im ZFC-Strafraum. Eine Kopfballverlängerung von Schuch strich knapp am langen Pfosten vorbei (29.) und nach einem der vielen ZFC-Ballverluste, schon an der Mittellinie, konnte sich Zurawsky fast unbehindert in Richtung Tor spielen, aber sein Abschluss verfehlte wiederum nur knapp das ZFC-Tor (32.). Dann verhinderte Bocek selbst den sicheren Torerfolg, da er einen weiteren Zurawsky-Versuch aus fünfzehn Meter Entfernung neben das Teichmann-Tor ablenkte (35.). Als eine Flanke von der verwaisten rechten Außenbahn zum langen Tschechen kam, nickte dieser mit etwas Mühe noch vor dem Pausenpfiff per Kopfball zum 3:0 ein (40.). Dem harmlosen ZFC war nur noch ein wirkungsloser Torversuch von S. Gasch gelungen (45.).

Den für C. Weis in der zweiten Halbzeit auflaufenden M. Rudolph gelang nach abgeköpftem Eckball wenigstens ein gefährlicher Torschuss von der Strafraumgrenze (47.), doch Dix stand im richtigen Toreck und parierte. Dies sollte fast die einzige torverheißende Szene im gesamten Match für den ZFC bleiben. Nach einem VfB-Eckball war die ZFC-Abwehr erneut nicht im Bilde, sodass N. Teichmann im Herauslaufen retten musste (51.), dann aber unterlief auch ihm ein kapitaler Fehler. Al sich kein ZFC-Spieler für einen etwas unplatzierten Abschlag zuständig fühlte, schoss Sommermeyer schlitzohrig sofort von der Mittellinie auf das verwaiste ZFC-Tor und der Ball rollte ungehindert ins Netz (56.). Dieses 4:0 sollte sich als negativer Höhepunkt für den ZFC in dieser Partie darstellen. Während beim VfB auch jetzt noch kein Nachlassen zu erkennen war, setzte sich die desolate Spielweise der Meuselwitzer bis zum Schlusspfiff fort, denn die Gästeelf reihte Fehlerkette an Fehlerkette. Zum Glück hatte Bocek eine Blankenburg-Flanke freistehend beim Abschluss nicht verwerten können (70.), wobei ein unberechtigter Pfiff von Schiedsrichter Marco Schibull (Templin) noch die Gastgeber ausbremste. Auch VfB-Treffer fünf fiel nach bewährtem Muster: Ohne echten Zugriff des ZFC schloss Zurawsky erneut entschlossen und erfolgreich mit einem Flachschuss neben den Pfosten ab (78.). Außer zwei harmlosen Fernschüssen, D. Ferl (72.) und R. Weinert (80.), konnte nur A. Luck auf zwei Torschüsse verweisen (79., 82.). die jedoch Dix auf der Höhe der Aufgaben sahen. Der VfB Auerbach hatte keinerlei Mühe, sein Spiel gegen einen äußerst verunsicherten Gegner mit Zweikampfdefiziten und mangelhaftem Durchsetzungsvermögen zu Ende zu bringen.

Mit der erwartet kämpferisch und leidenschaftlich geführten Partie seitens der Gastgeber brachten die Vogtländer dem ZFC eine eklatante 0:5-Niederlage bei. VfB-Trainer Steffen Dünger betonte, dass dieses Ergebnis wegen des Saisonbeginns zu relativieren sei und der frühe Doppelschlag seiner Elf noch in die Karten gespielt habe. Da aber trotz der Torerfolge bis zum Ende konsequent nachgesetzt wurde und man nach dem unglücklichen Start in Magdeburg unbeeindruckt aufgetreten sei, sehe man sich für das nun folgende wichtige Vogtland-Derby in Plauen gut gerüstet. Berechtigt sprach der Stadionsprecher zu den jubelnden VfB-Fans von „einem Heimspielauftakt in der Regionalliga wie aus dem Bilderbuch". Ernüchternd und natürlich sehr enttäuscht äußerte sich ZFC-Trainer Holm Pinder: „ Wir können froh sein, heute hier nur 0:5 verloren zu haben. Wir wussten um die Stärken der Auerbacher, die bis zum Schluss mit Leidenschaft um jeden Zentimeter gekämpft haben. Im Spiel ist bei uns von sogenannten Führungskräften nichts zu sehen. Der VfB hat uns abgestraft und auch ich selbst stelle mich diesem schmachvollen Ergebnis." Dem ZFC steht ein schwerer Weg bevor, aus dieser Konstellation heraus zu finden.

Frieder Wittmann