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Männer Regionalliga Nord

Hertha BSC II vs. ZFC Meuselwitz
1 : 2

Aufstellung
Aufstellung
Strebinger, Banze, Binting (65. Saberdest), Breitkreuz (65 Uslucan, Kurtaj , Neumann, Petrovic, Djuricin, Holland, Kargbo, Brecht (77. Brinsa)

Dix, Brendel, Müller , Weinert (79. Kotowski), Gasch (73. Latowski), Weis (83. Oswald), Starke , Riese, Ferl, Böhme, Rudolph
Auswechselbank
Auswechselbank
Sejna, J.-E. Gottschick, Gerber, Saberdest, N. Gottschick, Uslucan, Brinsa

Teichmann, Kotowski, Kind, Latowski, Lehmann, Schumann, Oswald
Torschützen
Torschützen
1:1 Djuricin (28.), 1:2 Holland (65. Eigentor)

0:1 Gasch (2.)
Zuschauer
237
Schiedsrichter / Assistenten
Dr. Michael Völk (Kronach) / Johannes Mayer-Lindenberg, Michael Ehrenfort

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann

Der ZFC ist nach der Winterpause auf einem guten Weg, hat alte Stärken erlangt und will die Ungeschlagenserie noch ausbauen. Dieser verdiente 2:1-Sieg gegen die U23 des Berliner Bundesligisten kann den Zipsendorfern für die folgenden englischen Wochen weiter Auftrieb verleihen, da auch Stürmer S. Gasch mit seinem Doppelschlag wieder Vollstreckerqualitäten nachweisen konnte. Da bei der Ausbildungsmannschaft der Berliner derzeit nicht alle besten Spieler eingesetzt werden, – Hertha legt laut Trainer Karsten Heine derzeit im Nachwuchs den Schwerpunkt auf die Spiele um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren – sind einige der Unzulänglichkeiten seines Teams bei diesem Match, welches auf einem Nebenplatz des altehrwürdigen Olympiastadions vor 237 Zuschauern stattfand, zu erklären.
Mit dem Anpfiff waren die Zipsendorfer voll konzentriert und setzten sofort auf Angriff. So fing der aufmerksame S. Gasch am Mittelkreis einen kapitalen Fehlpass von Banze ab, steuerte mit Elan aufs Hertha-Tor zu und vollendete überlegt flach links unten; der Zeiger der Uhr hatte kaum 60 Spielsekunden angezeigt. Dies sollte aber nur der Auftakt für eine furiose Anfangsphase des ZFC sein. Bereits in der 3.Minute verhinderte Keeper Strebinger mit tollem Reflex den nächsten Treffer, als M. Rudolph nach einer Weinert-Flanke zu einem wuchtigen Kopfball aus Nahdistanz ansetzte. Darauf setzten die Zipsendorfer sofort nach und erspielten sich weitere hochkarätige Torchancen, ohne dass der Gegner ins Spiel fand. Zweimal brachte C. Weis seine Mitspieler in aussichtsreiche Positionen – zuerst rettete Kurtaj vor S. Gasch und dann zögerte P. Brendel beim Abschluss aus spitzem Winkel, spielte stattdessen erfolglos ins Abwehrzentrum (7.). So fulminant sollte es dann weitergehen. Wieder fing S. Gasch einen Fehlpass der Berliner ab und steuerte zielstrebig auf das gegnerische Tor zu. Zuerst gelang es ihm nicht mit seinem Torabschluss den Hertha-Keeper zu tunneln und sein anschließendes Dribbling blieb ohne Wirkung, wobei C. Weis am Elfmeterpunkt völlig freistehend auf ein Zuspiel wartete (9.). Ein sehr gut angesetzter Kopfball von F. Müller verfehlte nach Riese-Flanke nur minimal das Berliner Tor (10.). Es wäre für den ZFC möglich gewesen, bis zur 20. Spielminute mit wenigstens drei Treffern in Führung zu gehen, ohne dass die Heimelf überhaupt ins Spiel fand. In deren Aktionen war kein spielerisch gekonnter Ansatz zu erkennen und auf der anderen Seite stand die ZFC-Elf stets sehr gut positioniert. Dann entschloss sich Kargbo mangels Alternativen zu einem Distanzschuss aus fast 30 Meter Entfernung. Diesen ließ O. Dix nach vorn abprallen, Djuricin reagierte als einziger Spieler und vollendete überraschend zum 1:1-Ausgleich für die Gastgeber (27.). Beim nächsten Berliner Angriff landete ein Kopfball von Breitkreuz an der Querlatte des Dix-Tores (29.) und gegen eine jetzt etwas verschreckt wirkende ZFC-Elf hatte wieder Djuricin eine weitere Möglichkeit zum Torerfolg, aber O. Dix warf sich mit dem ganzen Körper erfolgreich in die Schussbahn (32.). Die Herthaner legten nun ihre Unsicherheiten ab und störten erfolgreicher den Rhythmus der Gäste. Als C. Weis  für den blitzschnell startenden S. Gasch durchstecken wollte, verhinderte Neumann mit Ballberührung  im letzten Moment den wiederum möglichen Führungstreffer für die Thüringer vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Dr. Michael Völk (Kronach).
Die fordernden, aber ebenso aufmunternden Worte von Trainer Holm Pinder in der Pause beherzigten seine Spieler und erlangten erneut leichte Feldvorteile, nachdem sich beide Teams zeitweilig neutralisiert hatten. C. Weis verzog seinen Torschuss (47.); S. Gasch stand zweimal knapp im Abseits (54., 57.) bzw. kam nicht zum Zuge, weil Strebinger doch einen Schritt eher am Ball war (62.). Eine Riese-Ecke bereinigte Neumann per Kopf und R. Weinert brachte dann den Nachschuss nicht ins Ziel (63.). Dann setzte S. Gasch an der gegnerischen Strafraumgrenze zum Torschuss an. Sein Aufsetzerball wurde noch von Holland abgelenkt und rollte, für den Hertha-Torhüter nicht erreichbar, neben den rechten Pfosten zur verdienten 2:1-Gästeführung ins Berliner Tor (65.). Auch wenn der Schiedsrichter diesen Treffer auf dem Spielprotokoll als Eigentor registrierte, wies der ZFC-Stürmer mit seiner gebotenen Leistung starke Formverbesserung nach. Nach zwei Auswechslungen verbesserte sich das Hertha-Spiel zwar etwas, aber die Zipsendorfer blieben dominierend und wirkten viel abgeklärter. Bei einigen körperlichen Attacken der Hausherren setzten die Gäste ebensolche Mittel ein und hielten gebührend dagegen. Der ZFC konnte im Vorwärtsdrang nicht entscheidend gehemmt werden und das Anrennen der Heimelf war oft zu ungestüm. Immer wieder fanden die einsatzstarken Thüringer Möglichkeiten der Offensive der Heimelf rechtzeitig und erfolgreich zu begegnen. Mit etwas Glück hätten die Gäste von der Einwechslung S. Latowskis für S. Gasch (73.) einige Male von der Frische und Schnelligkeit des ZFC-Stürmers  profitieren können und eine Erhöhung der Trefferanzahl lag bei jedem der Konter in der Luft. Im Bemühen doch noch zum Ausgleich zu kommen, agierten die Berliner offener und so ergaben sich weitere gute Chancen für den ZFC bei ihren schnellen Gegenstößen. Mit einer weiteren Glanztat verhinderte Strebinger das dritte ZFC-Tor bei einem Schuss aus der Drehung von S-Latowski (85.), der vorher zwei Abwehrspieler ausspielte, und wies auch Bestform bei einem Schlenzer nach (88.), als er den Ball noch zur Ecke lenkte. Selbst beim letzten ZFC-Konter waren die Berliner vom Glück begünstigt, da das Anspiel von S. Latowski bei einem Überzahlangriff doch nicht den mitlaufenden K. Oswald erreichte (90.).
Heimtrainer Karsten Heine sah die Gründe für die Hertha-Niederlage im frühen Führungstor des ZFC und der aufkommenden Nervosität seiner Jungs, die mit ihren Fehlern das Spiel der Zipsendorfer noch begünstigten. Nach dem 1:1 war das Spiel etwas ausgeglichener. Als seine Elf um den Ausgleich rang, hätten sich logischerweise Konterchancen für den Gegner ergeben. ZFC-Trainer Holm Pinder war besonders vom Auftreten seiner Elf in der Anfangsphase angetan, lobte die Chancenherausarbeitung und wie sich jeder Aktive mit Elan in das Match eingebracht hatte. Bei allem optimistischen Ausblick verwies er auf einige Dinge, die in den nun folgenden schweren englischen Wochen aber noch beseitigt werden müssen, auch wenn die Hoffnung zur weiteren Leistungssteigerung bei weitem überwiegt. Dieser verdiente Auswärtssieg, im arteigenen Stil des ZFC begründet, bringt hoffentlich die nötige Lockerheit und schafft gute Ansatzpunkte, um in den nun folgenden schweren Begegnungen eine weiterhin erfolgreich Entwicklung des gesamten Teams zuzulassen.

Frieder Wittmann


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