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Männer Regionalliga Nord

ZFC Meuselwitz vs. Berliner Athletik Klub 07
0 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Teichmann, Brendel , F. Müller , Weinert, Latowski (65. Kotowski), Lehmann, Weis (81. Kind), Riese, Ferl , Böhme (75. Kmiec), Luck
Sobtzik (72. Haker), Doymus , Brandt, Avcioglu, Lichte, Cakmak, Wemmer (46. Häntschke), Brunnemann , Gerlach, van Humbeeck (66. Gaudian), Altiparmak
Auswechselbank
Auswechselbank
Dix, Kotowski, Kind, Schumann, Oswald, Kmiec

Haker, Akgün, Kruschke, Häntschke, Dereli, Lentz, Gaudian
Torschützen
Torschützen
-
0:1 Doymus (40.)
Zuschauer
683
Schiedsrichter / Assistenten
Benjamin Cortus (Röthenbach) / Patrick Hanslbauer, Steffen Ehwald

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann

Mit diesem 0:1, der dritten Niederlage in Folge, wurde nicht nur dem jetzt 22-jährigen Ph. Riese die Geburtstagsfeier verdorben, sondern fast alle der 683 Zuschauer wurden mit diesem schwachen Spiel der Zipsendorfer stark enttäuscht. Das gesamte Gastgeberteam hat sich mit dieser Leistung keinen Gefallen getan – über die gesamte Spielzeit gab es im Vorwärtsgang meist nur eine schwache Zweikampfgestaltung, kaum verwertbare Anspiele in die Spitze und in der Offensive konnte sich niemand wirklich durchsetzen. Wieder einmal ist der Ausgangspunkt für diese unnötige Niederlage gegen einen nicht übermächtigen Gegner AK Berlin 07 wohl reine Kopfsache – ein psychologisches Problem der ZFC-Spieler in einem Match ohne große Aufreger, denn Fußball spielen können sie doch.

Die ersten 20 Minuten im Spiel ergaben kaum prickelnde Torraumszenen, sodass einem ungefährlichen Kopfballversuch von Cakmak (3.) nur eine Eckballserie für den ZFC folgte. Die fünf Ecken innerhalb von 10 Minuten wurden sicher von der Berliner Innenverteidigung bzw. dem Torhüter Sobtzik, oft mit beidhändigem Fausten, geklärt, obwohl sich Ph. Riese mit einem 20 Meter-Schuss (8.) im Nachsetzen oder P. Brendel mit einem Kopfball versuchten (19.). Als P. Brendel den Ball aus dem eigenen Strafraum herausspielte, schoss Lichte mit einem diagonalen Querschläger in Richtung langer Pfosten des Teichmann-Tores und van Humbeeck gelang letztendlich noch ein überraschender Flugkopfball, der aber neben den Pfosten ging (25.). Die Gastgeber gewannen zwar einige der Zweikämpfe im Mittelfeld, konnten darauf  jedoch die dicht gestaffelte Abwehrkette des Berliner AK nicht überwinden. Als Ph. Riese ein gutes Anspiel zu Ch. Lehmann gelang, schoss dieser viel zu lasch mit der Innenseite aus 18 Meter auf den gegnerischen Kasten (29.) und ein Weis-Freistoß hätte  unbeabsichtigt fast den Weg ins Gästetor gefunden, obwohl ein Anspiel geplant war (33.). Dagegen stand nur ein schwacher Flachschuss von Avcioglu (30.), der dem ZFC-Keeper keine Probleme bereitet hatte. In diesem träge verlaufendem Match fehlte es dem ZFC vor allem am genauen Timing im Zuspiel, es mangelte an der optimalen Abstimmung und auch das Angriffsverhalten war verbesserungsbedürftig. Der Gegner brachte aber auch nicht viel mehr zustande. So bedurfte es eines individuellen Fehlers von R.Böhme, um den Berlinern zum Tor zu verhelfen. Erst köpfte er einen Ball recht unplatziert aus dem Strafraum und als danach Avcioglu bis zum 5er vordrang, verursachte er sehr ungeschickt wegen Festhaltens einen Foulelfmeter, den Doymus halbhoch verwandelte, obwohl N. Teichmann noch mit den Fingern am Ball war (40.). Die erste Halbzeit verlief weiterhin völlig unspektakulär und es gab keine hochwertigen Strafraumszenen mehr zu sehen.

Nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Benjamin Cortus (Röthenbach), der insgesamt nicht gastgeberfreundlich piff, aber nicht entscheidend ins Spiel eingriff, war das relativ leblose Spiel weiterhin ausgeglichen. Fast hätten die Gäste von einem Abschlagfehler des ZFC profitieren können (53.) und Brunnemann stand nach einem Freistoß glücklicherweise im Abseits (57.). Da die Einleitung der Angriffe beim ZFC sehr mangelhaft war – es fehlten eindeutig ein Spielgestalter sowie gesunde und wirkungsvolle Stürmer – bekamen die Berliner ein leichtes Übergewicht. Brandt verzog  aber deutlich (66.) und auch der eingewechselte Gaudian verfehlte per Kopfball das ZFC-Tor nach einem Eckstoß (67.). Nach gutem Einsatz wurde R.Weinert vom Gästekeeper Sobotzik im letzten Moment vor dem Abschluss behindert (69.) und der Gästetorwart musste anschließend verletzungsbedingt ausgewechselt werden. In einer etwas zerfahreneren Phase verteilte der Schiedsrichter einige Gelbe Karten (ZFC 4; Berliner AK 3) und ahndete eine Ballberührung im Gästestrafraum nicht als absichtliches Handspiel. Für die wirkungslosen Stürmer des ZFC, R. Böhme war nach der Einwechslung von S. Kmiec erneut auf die Außenbahn gewechselt und M.Kotowski kam für den noch nicht ganz genesenen S.Latowski und ging in die Abwehr, konnte auch T.Kind mit seinem Auftreten keine Akzente setzen. Er wurde bei einem aussichtsreichen Konter vor dem Gästestrafraum gestoppt (83.). Der ZFC warf im Endkampf alles nach vorn, aber auch der Gewaltschuss von A. Luck wurde noch von Haker über die Querlatte gelenkt (86), nachdem T. Kind in einer 1:1-Situation gescheitert war. Die anschließende Ecke, selbst N. Teichmann war im Berliner Strafraum erschienen, brachte nichts ein. Die schwachen Gäste konnten ihrerseits sogar aus drei Großchancen gegen eine jetzt völlig entblößte ZFC-Abwehr keinen Treffer erzielen. Avcioglu vergab einen Konter, das leere ZFC-Tor vor sich, kläglich (87.) und N. Teichmann reagierte zweimal in Folge sehr gut gegen Brunnemann (90.). Er hielt auch Avcioglus Nachschuss und, selbst zehn Meter vor dem ZFC-Tor stehend, brachte Cakmak den Ball nicht ins Netz (90.+1.), sodass Ph. Riese noch klären konnte.
Gästetrainer Jens Härtel war trotz des müden Kicks über die drei Auswärtspunkte hoch zufrieden. Seine Elf hätte kompakt und sicher gestanden, war gut auf die sonst gefährlichen Standards der Zipsendorfer eingestellt. Zufriedenheit verbreitete er wegen des Erreichens der Zielstellung, zumal ihnen ihr Wechselhüter das Unentschieden doch noch ersparte. Jan Vollrath, er vertrat den erneut erkrankten Trainer Holm Pinder bei der Pressekonferenz, sah als Ursache für die Heimniederlage, neben einer enttäuschenden Mannschaftsleistung, „im Fehlen der Geilheit ein Tor zu erzielen“, wobei in der zweite Halbzeit ein weiterer Abfall der spielerischen Leistung zu erkennen war. Nun muss der ZFC in den weiteren Punktspielen die Gelegenheit unbedingt nutzen, um Einiges wieder gutzumachen.

Ähnlich wie bei der DFB-Auswahl gegen die Ukraine gab es beim ZFC viele Probleme – Hinterherrennen, Hinterherschauen und kein Heimtor ermöglichen dem ZFC nicht einmal ein Remis gegen einen nicht überragenden Berliner AK. Ein notwendiges Nachwort sei gestattet: Vielleicht sollten die Schwachpunkte wieder einmal intern im Team angesprochen werden; dies hat dem ZFC nicht erst einmal geholfen! Sehenswerter Fußball sieht auch beim ZFC-Team einfach anders aus!

Frieder Wittmann


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