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Männer Regionalliga Nord

St. Pauli II vs. ZFC Meuselwitz
3 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Schenk, Heinemann, Brückner, Becken, Weidlich (75. Pini ), Alassani, Schultz, Funk, Braun, Naki, Abdrijanic (69. Tidim)

Teichmann, Brendel, F. Müller, Kotowski, Weinert (61. Schumann), Lehmann, Weis, Riese, Ferl (8. Kmiec), Böhme (68. Kind), Luck
Auswechselbank
Auswechselbank
Babuschkin, Keklikci, Pini, Ndjock, Tidim, Edlseder, Duve

Dix, Kind, Latowski, Schumann, Kmiec
Torschützen
Torschützen
1:0 Alassani (1.), 2:1 Naki (20.), 3:1 Pini (86.)

1:1 Riese (10.)
Zuschauer
338
Schiedsrichter / Assistenten
Jan-Eike Ehlers (Weyhe) / Hendrik Pstrong, Sven Schlickmann

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht Frieder Wittmann
„Aufbauhilfe“ des ZFC in Hamburg

Vor 338 Zuschauern, davon einige Fans des ZFC, die den sehr langen Anreiseweg ins Ausweichstadion Hoheluft, nicht gescheut hatten, verloren die Thüringer bei herrlichem Herbstsonnenschein letztendlich verdient gegen den FC St.Pauli II in Hamburg-Eppendorf nach einem abwechslungsreichem Spiel mit 3:1. Zwar wollte die Pinder-Elf, die nach dieser Trainingswoche gut drauf war, aus dem Norden etwas Zählbares mitnehmen, aber Hamburg scheint in dieser Saison kein gutes Pflaster für den ZFC zu sein. Wegen zahlreichen verletzten Aktiven, u.a. konnten S.Gasch und auch S.Latowski nicht eingesetzt werden, spielten einige junge Spieler auf ungewohnten Positionen und auch die im Spiel notwendig gewordenen Umstellungen brachten nicht die so erhoffte Wirkung. Dazu genügten Momente der Unachtsamkeit bzw. krasse Abwehrfehler und die vergebenen Torchancen , um St.Pauli II den dritten Dreier in Folge einfahren zu lassen. Trainer Jörn Großkopf konnte zufrieden wegen der gelungenen Leistung seiner jungen Spieler strahlen. Ärger dagegen bei ZFC-Trainer Holm Pinder, dass der ZFC schon mit dem ersten St.Pauli-Angriff klar ausgekontert wurde, die Zipsendorfer das frühe 0:1 einstecken mussten, und weitere kapitale Abwehrschnitzer herbe Rückschläge bedeuteten, von einem super Freistoß-Tor Nakis aus sehr großer Entfernung einmal abgesehen. Der Heimtrainer äußerte sich an diesem Tag trotz der nicht immer sattelfesten Abwehr positiver zu seiner Elf, da er mit den drei geschossenen Toren und dem Defensivverhalten gegen eine erfahrene ZFC-Abwehr recht zufrieden war; sein Team in der zweiten Halbzeit auch bei heiklen Situationen nur recht wenig zugelassen hatte. Mit diesem erneuten Sieg auf der Habenseite könne St.Pauli II „am Freitag nun unbeschwert beim großen Titelfavoriten RB Leipzig anreisen und wolle Spaß haben“.

Schon mit der ersten Aktion, 30 Sekunden nach dem Anpfiff, erzielten die Gastgeber die 1:0-Führung, denn die komplette ZFC-Elf schien gedanklich noch nicht auf dem Spielfeld zu sein. Naki verlängerte per Kopf zu Alassani, der sich selbst den Ball im Strafraum vorlegte und mit diagonalem Flachschuss neben den rechten Innenpfosten einnetzte (1.). Bereits in der 4. Minute versuchte Braun mit einem 18-Meter-Schuss das Resultat für die Hamburger zu erhöhen, aber die Kugel landete genau in den Armen des Gästekeepers N. Teichmann. Zu allem Überfluss musste D. Ferl bereits in der 8. Minute wegen einer Oberschenkelzerrung sehr frühzeitig vom Feld und der eingewechselte S. Kmiec spielte bis zu seinem kapitalen Ballverlust in der Endphase in der Defensive recht ordentlich. Als Ch. Lehmann einen Ball zu Ph. Riese verlängerte, lupfte dieser die Kugel mit dem Außenrist geschickt über Pauli-Torhüter Schenk zum zeitigen Ausgleich ins Netz (10.). Dann versuchte sich Ch. Lehmann vergeblich im Torschuss, um darauf im erneuten Anlauf den Ball in Richtung Tor zu schieben. P. Brendel drückte das Leder über die Torlinie, jedoch der Linienrichter zeigte mit fraglicher Sichtweise eine Abseitsstellung an (13.). Nach einer Böhme-Eingabe schlug Braun eine Kerze, die sich fast ins Schenk-Tor senkte (18.). Als Naki einen 25-Meter-Freistoß punktgenau ins rechte Tordreieck zirkelte (20.) führten die Hamburger erneut und es gab berechtigten Jubel der heimischen Fans für diesen Prachtschuss. Jetzt bemühte sich der ZFC mit größerer Intensität um den erneuten Ausgleich. C. Weis traf die Kugel nach einem Riese-Eckball nicht optimal und verfehlte so das Tor recht deutlich (28.), P. Brendel stand bei seiner Abschlussaktion im Abseits (31.), nach einem starken Solo gegen drei Abwehrspieler schoss C. Weis genau in die Arme von Schenk (36.) und R. Weinert zögerte in aussichtsreicher Position zu lange mit dem Torschuss (40.), nachdem ein sehr gutes Kombinationsspiel voraus gegangen war. Die Heimelf praktizierte oft uneffektive Querpässe, blieben immer wieder im Klein-Klein hängen oder P. Brendel warf sich mit ganzem Körpereinsatz noch erfolgreich in den Gewaltschuss von Naki (30.), wie es ihm auch F. Müller gleichtat (34.). Die teilweise drangvollen St. Pauli-Stürmer wurden so schon vor der Strafraumgrenze behindert oder in ungünstige Schusspositionen abgedrängt (39., 44.). Obwohl die ZFC-Defensive nicht ohne Fehler agierte, fiel bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Jan-Eike Ehlers (Weyhe) kein weiterer Treffer.

Der ZFC gestaltete seine Angriffe in der zweiten Halbzeit gefälliger, die St. Pauli-Offensive erreichte zunächst jedoch bessere Tormöglichkeiten. Zuerst prüfte Alassani den jetzt sicheren N. Teichmann (46.), dann lenkte der ZFC-Keeper einen scharfen 20-Meter-Schuss von Heinemann mit den Fingerspitzen noch über die Querlatte (55.) und ein Aufsetzerkopfball von Alssani ging doch noch über das Quergestänge des ZFC-Tores, als F. Müller überflankt worden war (59.). Danach verlegte sich die Heimelf mehr auf Fernschüsse - Schultz (65.) - oder weitere Schussansätze wurden wiederum abgeblockt – P. Brendel gegen Pini (79.) und ebenfalls zwei Mal in der unmittelbaren Schussphase durch F. Müller (83.) und wieder P. Brendel (88.), der nach D. Ferls Ausscheiden frühzeitig in die Innenverteidigung beordert worden war. Die Gastelf ZFC versuchte mit ansehnlichen Aufbauspiel zu Tormöglichkeiten zu kommen, aber im Mittelfeld war Ph. Riese zu sehr als Zerstörer des gegnerischen Spiels gefordert oder die ZFC-Angreifer konnten sich nicht wirkungsvoll genug in Szene setzen. Der gehemmt wirkende R. Weinert setzte einen 16-Meter-Versuch mittig über das Schenk-Tor (50.) und der eingewechselte T. Kind schoss nur wenig am linken Pfosten vorbei, als er einen aufspringenden Ball sofort verwertete (70.). Später spielte er von der Grundlinie aus den am Elfmeterpunkt lauernden Ch. Lehmann an und dieser versuchte aus der Drehung abzuziehen, aber der aufmerksame Keeper Schenk parierte, zumal die Kugel dem Schützen vorher an die Hand gesprungen war bzw. der Referee unkorrekt auf Abseits entschieden hatte (81.). Als der ZFC in der Endphase dem verdienten Ausgleichstreffer nahe schien, unterlief S. Kmiec, 35 Meter vor dem eigenen Tor, als letzter Mann ein kapitaler Annahmefehler, sodass der sofort reagierende Pini allein auf den ZFC-Kasten zulaufen konnte und mit feinem Heber N. Teichmenn überlistete (86.). Dieses 3:1 war natürlich die endgültige Entscheidung zu Gunsten des FC St. Pauli II, was nach dem Abpfiff gebührend bejubelt wurde.

Aus welchen Gründen auch immer, der ZFC hatte an diesem Tag nicht die notwendigen fußballerischen Fähigkeiten abrufen können, um die durchaus möglichen Punkte mitnehmen zu können – dafür ist eine konzentriertere Spielweise nötig. Nach jetzt reichlich einem Viertel der Saisonspiele 2011/12 verzeichnet der ZFC eine bisher ausgeglichene Bilanz: 9 Spiele mit drei Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 9:15 Toren ergeben 12 Punkte und damit einen gegenwärtigen, anerkennenswerten 10. Tabellenplatz. Es folgen zwei schwere Heimspiele gegen Hannover II und Tabellenführer RB Leipzig, ehe man dann bei Holstein Kiel antreten muss.

Frieder Wittmann

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