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Männer Regionalliga Nord

1. FC Magdeburg vs. ZFC Meuselwitz
0 : 1

Aufstellung
Aufstellung
Tischer, Neumann, Friebertshäuser , Halke, Lenk (75. Gomes), Bauer, Rodrigues (57. Wright), Becker, Wolf, Scharlau (67. Georgi), Krieger

Teichmann, Brendel, Ferl (46. Kotowski), Müller, Böhme, Weinert (62. Lehmann), Weis (73. Schumann ), Starke , Riese , Latowski, Gasch
Auswechselbank
Auswechselbank
Karagiannis, Hackenberg, Henkel, Bicaiho, Wright, Geogi, Viteritti

Dix, Kotowski, Kind, Lehmann, Schumann, Mattheus, Luck
Torschützen
Torschützen


0:1 Latowski (60.)
Zuschauer
3861
Schiedsrichter / Assistenten
Sven Jablonski (Bremen) / Björn Förster, Hendrik Pstrong

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar



Bericht Frieder Wittmann

Auch wenn es das 0:1-Resultat nicht so deutlich ausdrückt, der FC Magdeburg ist derzeit nur ein Schatten früherer Tage. Da hatten im Vorspiel die einstigen FCM-Größen, 1974 einzige Europapokalsieger des DDR-Fußballs, unter anderem mit „Paule“ Seguin, der am Dienstag 65 Jahre alt wird, und Hans-Georg Moldenhauer, früherer DFB-Vizepräsident, das ein oder andere Kabinettstück vorgelegt. Aber die heutige Generation hatte wohl nicht gut zugesehen. Was sie anschließend im eigenen Spiel gegen die Ostthüringer an fußballerischer Kost ablieferten, ließ die 3 861 Zuschauer in der MDCC-Arena schon zur Pause mit einem grellen Pfeifkonzert reflektieren und der enttäuschte FCM-Trainer wurde bereits lautstark zu Auswechslungen aufgefordert. Wolfgang Sandhowe konstatierte nach dem Abpfiff, dass sein Team wegen der Stürmerprobleme mit wenigen  Chancen nicht zum Erfolg kommen konnte. Torhüter Tischer verhinderte eine höhere Niederlage und die Heimelf hatte entscheidende Nachteile gegenüber dem ZFC, gegen den man nicht ins offene Messer rennen wollte. Der FCM habe einen der schwächeren Tage gehabt, zeigte ein mangelhaftes Umkehrspiel und Offensiv-Fußball würde für den Fußball-Lehrer anders aussehen, zumal man um die Stärken der Zipsendorfer wusste. Es war nicht verwunderlich, dass der FCM-Trainer unzufrieden war, weil seine Elf als Hauptfehler viele Ballverluste hatte und Mängel im Umkehrspiel aufwies.

Nach einer kurzen Anfangsoffensive mit guten Ansätzen von Krieger (5., 8.) kam das Gästeteam besser zurecht. S. Latowski riss in der 11.Minute bei einem Konter die erste Lücke in die FCM-Abwehr und dann rettete Keeper Tischer zweimal gegen den ZFC-Stürmer, um selbst einen abgeprallten Ball dem einschussbereiten C. Weis vom Fuß zu nehmen (13.). ZFC-Hüter N. Teichmann konnte Kriegers Flachschuss sicher aufnehmen (14.) und Wolfs Flanke ging ins Niemandland (15.). Es bedurfte einer Schlafeinlage von D. Ferl, der darauf Becker festhielt und zum Glück von Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) nur die Gelbe Karte zu sehen bekam, da F. Müller noch näher zum eigenen Tor stand. Die Heimelf kam durch einen 22-Meter-Freistoß zu einer echten Torchance (19.), aber der Ball strich am linken Pfosten vorbei. Außer einem sehr gut durchgesteckten Pass von Becker und den von F. Müller abgeblockten Krieger-Schuss (22.), gab es wegen des relativ planlosen Angriffsspiel des FCM nicht viel Positives zu notieren. Beim ZFC sah es wesentlich besser aus, aber der FCM-Keeper spielte gut mit, sodass er vom drangvollen ZFC-Stürmerduo auch nach einem Doppelpass nicht überwunden werden konnte (22., 24.). Als Friebertshäuser zu schwach zu seinem Keeper zurück köpfte, kam der lauernde S. Gasch nur einen Schritt zu spät und Tischer hatte große Mühe beim Absichern (33.). Ähnlich riskant spielten F. Müller, dreimal mit Brustannahme, 3 Meter vor der eigenen Torlinie, zu N. Teichmann und einem gefährlichen Zuspiel von P. Brendel (38.), was für einige Unruhe im ZFC-Torraum sorgte. Die Gästeelf hatte die gefälligere Spielanlage und so kam es zu weiteren Chancen der Pinder-Elf. So verhinderte Scharlau mehrere ZFC-Möglichkeiten erfolgreich oder Tischer gelang eine Faustabwehr gegen einen Schuss von C. Weis (39.) und den abgefälschten Nachschuss versuchte S. Latowski mit der Hacke ins Tor zu bugsieren. Bei den Zipsendorfern sah man beste Raumaufteilung mit zwei gut stehenden Viererketten und vorn wirkte das Sturmduo ebenfalls beispielhaft. Eine kreative Mittelfeldreihe der Heimelf wurde schmerzlich vermisst, sodass Wolf oft keinen passenden Abnehmer für seine Anspiele fand (40.) und Rodrigues nur Verlegenheitsschüsse anbringen konnte (43., 45.). Das heimische Publikum reagierte darauf sehr unzufrieden.

Nach ausgeglichenem Beginn der 2.Halbzeit setzte R. Böhme mit einem Fernschuss von rechts ein Signal, denn der FCM-Hüter hatte Mühe, diesen Ball abzuwehren (53.). N. Teichmann konnte Krieger nach Wrigth-Flanke dann doch noch den Ball im Nahbereich vom Fuß nehmen (59.). Als M. Kotowski einen Freistoß von der eigenen Strafraumgrenze weit auf S. Latowski am gegnerischen 16er schlug, verlängerte dieser per Kopfball zu S. Gasch; dieser legte wieder präzise seinem Sturmkollegen vor und S. Latowski schoss entschlossen von der Strafraumgrenze zum 1:0 ins FCM-Tor (60.). Kurz darauf war das ZFC-Sturmduo wieder nur durch Foulspiel am Durchbruch zu hindern (61.). Mit gutem Kopfball meldete sich Wright zurück (63.), jedoch der Ball strich eng am rechten Pfosten vorbei. Nun zog der ZFC das Tempo wieder an und erspielte sich klare Chancen. Ch. Lehmann brach leider einen Sprint vorzeitig ab (64.); S. Gasch spielte ihn steil an und der FCM-Keeper kam etwas eher ans Streitobjekt (70.). S. Gasch schlenzte mit listiger Aktion auf das lange Eck und zwang Tischer damit zur Glanzleistung (80.). ZFC-Hüter N. Teichmann hatte nur einen abgefälschten vom eingewechselten Georgi zu parieren gehabt, ehe Wolf auf der Torlinie einen Müller-Kopfball abwehrte (82.). Da die FCM-Spieler immer wieder mangels guter Finalpässe im Abwehrbollwerk des ZFC hängen blieben und weiterhin Probleme im Spielaufbau hatten, war ein grelles Pfeifkonzert der FCM-Fans zu hören. S. Gasch versuchte einen Konter über Ph.  Riese per Hacke ins Tor zu bringen, jedoch die Kugel rollte ins Leere (87.). Gegen planlos anstürmende FCM-Spieler räumte eine konsequente ZFC-Abwehr gut auf, außer beim sehr überraschenden Schuss von Georgi in der Nachspielzeit (90.+ 1.). Das Leder ging an die Lattenunterkante und prallte zurück ins Feld. Der letzte Torschuss von Krieger ging weit über das Gästetor (90.+2.). Die Zipsendorfer mussten wegen einer feinen Mannschaftsleistung nicht wirklich um den Sieg bangen, hatten es aber selbst versäumt mit einem weiteren Treffer für mehr Ruhe im Spiel zu sorgen. Doch in dieser Frage lässt das aufstrebende Sturmduo S. Gasch und S. Latowski in den kommenden Spielen berechtigt hoffen, da das gesamte Team dazu sehr clever auftrat. Mit diesem 1:0-Erfolg, seit 5 Spielen ungeschlagen und bereits seit vier Begegnungen ohne Gegentor, kletterte der ZFC Meuselwitz erfreulicherweise auf den gegenwärtigen 5.Tabellenplatz der Regionalliga Nord.

Diese erneute Superleistung seiner Elf begeisterte nicht nur Trainer Holm Pinder, da der ZFC sehr konzentriert von hinten heraus gespielt hatte und, obwohl einige Chancen ausgelassen wurden, war man zu einem verdienten Sieg gekommen. Nur in wenigen Phasen gerieten sie unter Druck und wären in der Nachspielzeit durch den ominösen Lattentreffer fast noch um den Sieg gebracht worden, weil man eben vorher 4-6 Großchancen  ausgelassen hatte und das alles erlösende zweite Tor nicht fallen wollte. Der ZFC hatte wieder eine ausgezeichnete, spielerische Mannschaftsleistung geboten und hat sich vorerst mit dem guten Tabellenplatz belohnt.

Frieder Wittmann


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