Aufstellung |
| Aufstellung | Davari , Kmiec , Papaefthimiou, Meier, Celikyurt, Unger (59. Latowski), Calamita, Turan, Skoda, Amrhein (84. Kierdorf), Reinhardt (59. Weiß)
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| Dix, Brendel, Müller, Weinert (90+1 Böhme), Dragoun, Gasch (89. Baum), Riese, Oswald, Ferl, Luck, Schmidt (77. Starke ) | Auswechselbank |
| Auswechselbank | Later, Weiß, Latowski, Kierdorf, Leiding
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| Romeike, Baum, Pikl, Weis, Starke, Böhme | Torschützen |
| Torschützen | 1:2 Latowski (59.)
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| 0:1 Gasch (27.), 0:2 Brendel (55.)
| Zuschauer | 370
| Schiedsrichter / Assistenten | Sebastian Schmickartz (Berlin), Marcel Bartsch, Inka Müller
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Die zwei vorangegangenen Heimsiege hatten den ZFC Selbstvertrauen verliehen und so wollten sie auch auswärts gegen Eintracht Braunschweig II unbedingt etwas mitnehmen. Nach ihrem 2:1-Sieg feierten die ZFC-Spieler dann im Innenkreis genau so wie die 50 mitgereisten Fans, von insgesamt 370 Zuschauern, auf der Tribüne. Gästetrainer Christian Benbennecke war maßlos frustriert ob des Auftretens seines Teams. Er machte auf das skandalös leidenschaftslose Verhalten seiner zahmen Elf aufmerksam und bescheinigte so eine gewisse Ohnmacht im Abstiegskampf, da seine Spieler ihn an die Grenzen seines Schaffens bringen würden. Anders die Gäste, die mit größtem Einsatz fighteten und folglich verdient gewannen. In der ersten Viertelstunde gab es auf beiden Seiten jeweils zwei Riesenchancen, jedoch mit der besseren Startphase für den ZFC. Schon beim ersten Angriff nagelte R.Weinert die Kugel an den Pfosten (1.) und nach dem Zuspiel von S.Gasch konnte Torwart Davari den folgenden Schuss des Flügelstürmers noch über die Querlatte lenken (3.). Anschließend löste sich Calamati geschickt von Verteidiger P.Dragoun und sein Geschoss streifte ebenfalls den langen Pfosten (5.). Nach einem Freistoß drang Celikyurt bis kurz vor den linken Pfosten und schloss mit Querschuss ab. O.Dix war schon geschlagen, doch F.Müller brachte es fertig, den Ball noch vor der Torlinie über den Querbalken zu bugsieren (15.).Das war es dann aber auch schon seitens der Hausherren. Während die Thüringer nun eindeutig das Spiel bestimmten, liefen sich die Braunschweiger immer wieder an den zeitig störenden Gästen fest oder ihre seltenen und oft hohen Eingaben nach Zufallsangriffen wurden sicher von O.Dix abgefangen oder aus der Gefahrenzone gefaustet (34.). Fehlabspiele und leichte Ballverluste waren beim Gastgeber an der Tagesordnung, sodass nur noch Skoda zu einem schlechten Schussversuch kam (25.) und Amrhein sich gegen D.Ferl nicht behaupten konnte (38.). Der fleißige Kapitän K.Oswald konnte zwar keine besonderen Akzente setzen, jedoch waren seine Freistöße (18.,20.) – P.Brendel köpfte dabei gut auf das Eintracht-Tor – das gute Zuspiel in die Gasse, welches im letzten Moment abgelenkt wurde (22.) und sein straffer Schuss (30.), stets gefährlich, aber nicht vom Erfolg gekrönt. Besser machten es T.Schmidt und die Spitze S.Gasch. War der Stürmer in der 24. Minute noch an der Strafraumgrenze hängen geblieben, vollendete er gegen zwei Gegner fast schon aufreizend nach tollem Sololauf und perfektem Anspiel von T.Schmidt zum fälligen Führungstreffer (27.). Der ZFC riss das Match immer mehr an sich, suchte den schnellen Abschluss, kam aber zu keinem weiteren Tor in Halbzeit eins. Die beste Gelegenheit dazu hatte wieder T.Schmidt, dessen guter Schuss aber über das Tor strich (40.). In der Halbzeitpause muss es eine Wutrede des Braunschweiger Trainers gegeben haben, aber zunächst brachten die Hausherren trotzdem nur einen Dreierpack an Ecken zustande (50.). Der ZFC ging seinen Weg gezielter weiter. S.Gasch schloss aus 18 Meter Entfernung zu zeitig ab und schoss vorbei (46.). Eine Eingabe von A.Luck hatte P.Brendel per Kopf in aussichtsreicher Position erreicht (52.), sich dabei allerdings aufgestützt. Doch dann setzte R.Weinert zum sehenswerten Sprint in Richtung Eckfahne an und ließ eine hohe Flanke folgen (55.). Schulbuchmäßig stieg P.Brendel in die Luft und sein herrlicher Kopfball landete im Netz, nachdem er an den Innenpfosten geklatscht war – das zweite Gästetor war folgerichtig gefallen. Zwar hatte S.Gsch nochmals die Gelegenheit zu erhöhen, aber er schoss aus Nahdistanz genau auf den Körper des Eintracht-Keepers (61.). Dann machte sich der enorme Kräfteverschleiß bei den Meuselwitzern, wegen des schweren Mittwochspiels und dem täglich zu bewältigendem Arbeitspensum (!) immer stärker bemerkbar. Die durch weitere laute Trainerrufe aufgewachten Braunschweiger zogen das Spieltempo deutlicher an und erspielten sich mehr Gleichwertigkeit. Zunächst klärte K.Oswald im Torraum (62.) bzw. Amrhein versuchte regelwidrig zum Erfolg zu kommen. Dann überraschte ein schneller Einwurf, dem wohl sogar ein ungeahndetes Handspiel folgte, die ZFC-Abwehr. Der eingewechselte Lantowski drehte sich blitzschnell um A.Luck, der Ball konnte ebenso wenig von F.Müller heraus geschlagen werden, und vollendete mit einem sattem Schuss zum Braunschweiger Anschlusstreffer (67.). Die Gästeelf baute immer mehr ab und handelte so teilweise zu hektisch, ohne die jetzt nötige Abgeklärtheit, sodass nur noch ein Fernschuss von Ph.Riese torgefährlich wurde (84.). Jedoch legten sich alle in der Schlussviertelstunde ins Zeug, um den Sieg nicht mehr aus der Hand zu geben. Den Angreifern der Eintracht wurde ansonsten sehr erfolgreich mit doppelter Absicherung durch die ZFC-Abwehrspieler entgegengetreten. Selbst die beste Ausgleichschance der Eintracht, ein tiefer Kopfball von Papaefthimiou ging knapp neben den linken Pfosten vorbei (80.), brachte kein weiteres Tor für die Gastgeber. Auch die gute Abschlussaktion, bei der Amrhein wieder im Abseits stand (86.), hatte den verdienten Sieg des ZFC nicht mehr gefährden können. Selbst wenn in der zweiten Spielhälfte alles offener war, laut Trainer Damian Halata waren seine Spieler nun nicht mehr in jedem Moment in der Lage, dem Gegner ordentlich entgegen zu treten, war der Sieg der Zipsendorfer wegen der überragenden Leistung in der ersten Halbzeit wohlverdient. Der wichtigste Faktor für das schwere Nachholespiel beim erstarkten VFC Plauen am kommenden Mittwoch ist für den etwas erschöpften ZFC den großen Kräfteverschleiß rechtzeitig zu kompensieren.
Frieder Wittmann
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