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Männer Regionalliga Nord

ZFC Meuselwitz vs. VfB Lübeck
1 : 3

Aufstellung
Aufstellung
Dix, Pikl , Weis (79. Holz), Müller, Oswald, Bocek (60. Starke ), Brendel, Riese Ph. , Weinert (60. Luck), Baum, Gasch

Melzer, Henning, Cornelius (87. Schreiber), Duspara (63. Zekjiri), Gebers, Hohnstedt, Marheineke, Lange, Peters , Landerl, Siedschlag (90. Röhr)
Auswechselbank
Auswechselbank
Romeike, Luck, Riese Ch., Starke, Holz

Gommert, Zekjiri, Meyer, Hengelbrock, Röhr, Schreiber
Torschützen
Torschützen
1:0 Müller (EF / 17.)

1:1 Siedschlag (39.) 1:2 Henning (53.), 1:3 Peters (70.)
Zuschauer
1031
Schiedsrichter / Assistenten
Christian Schößling (Leipzig) / Lars Albert, Alexander Sather

Foto's

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Foto's: Katrin Tretbar


Bericht der SitzplatzUltras Meuselwitz
Ernüchterung bei den ZFC Anhängern.

Nach dem Pokalhighlight am letzten Sonntag und der daraus folgenden hohen Erwartungshaltung der Zuschauer, schließlich spielte man nicht schlecht gegen den Bundesligisten, erhofften sich die Anhänger des Zipsendorfer Fussballclub Meuselwitz natürlich gegen die Nordlichter aus Lübeck eine ebenso starke und spielerisch gute Leistung wie gegen den FC Köln.

Doch die nur 1013 Zuschauer auf der Glaserkuppe wurden von ihren Team mit alles anderen, als guten Fußball verwöhnt. Lediglich die ersten 20 Minuten gehörten dem ZFC bzw. konnte der ZFC die Lübecker sehr gut unter Druck setzen. So hatten alleine Patrik Brendel mit einem wuchtigen Kopfball und René Weinert gar die Chance, ein oder zwei frühe Tore für den ZFC zu erzielen. Beim Kopfball vom "Brendex" rettete der Lübecker Schlussmann grandios (4.) und kurze Zeit später verhinderte der Pfosten nach René Weinerts Knaller, schlimmeres für die Marzipanstädter (5.). Aber auch der VfB Lübeck kam zu guten Gelegenheiten, wobei sich Oliver Dix heute als starker Rückhalt erweisen sollte. So rettete er in großer Manier zweimal jeweils gegen Marheinke und Gebers (12. und 14.) . Nach dieser kleinen Druckphase der Lübecker hätten die Meuselwitzer fast das 1:0 erzielen können, doch Sturmlatte Martin Bocek wurde im 16ner Regelwidrig gehalten und somit zeigte der Unparteiische aus Leipzig auf den Punkt. Elfmeter für die Zipsendorfer. Der unter der Woche an einem Magen-Darm Virus leidende Frank Müller, legte sich die Pille zurecht und netzte links unten zum Führungstreffer ein (15.). Ab der 20. Minute merkte man dem ZFC an, dass gar nichts mehr ging. Die Mannschaft schaltete nun merklich einen gang zurück und lies die Lübecker das Spiel gestalten. Somit konnten sie sich auch einige sehr gute Chancen erarbeiten. So zum Beispiel in der 27. Minute als Hennig aus 15 Metern einfach mal abzog, doch Oliver Dix konnte mit seiner Faustabwehr schlimmeres verhindern. Es dauerte noch 12 weitere Minuten, ehe der VfB Lübeck die Unkonzentriertheit der Meuselwitzer ausnutzen konnte, um den längst überfälligen Ausgleich zu erzielen. Nach einer Abwehr von Oliver Dix wurde der Ball nur unzureichend geklärt, zwei Meuselwitzer brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone und so konnte Siedschlag in Abstaubermanier zum Ausgleich einköpfen (39.). Kurz vor der Halbzeit mussten die ZFC-Fans noch einmal tief durchatmen, als Oliver Dix wieder gegen Hennig klären musste (45.).

Auch in der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Der ZFC wirkte verunsichert und total planlos im Spiel nach vorne. Viele Fehler, vor allem im Spielaufbau, zeichneten den ZFC im zweiten Durchgang aus. Doch die Meuselwitzer hatten die erste halbwegs gute Chance. Nachdem sich Sebastian Gasch schön bis zur Grundlinie durchtankte, fand seine Rückgabe keine passenden Abnehmer (50.). Danach waren wieder die Lübecker dran. Nachdem eine Flanke hoch in den Strafraum geschlagen wurde, versuchte Ales Pikl zu klären. Doch sein Kopfball wurde unglücklich zum Pass auf den Lübecker Hennig, der locker zur 1:2 Führung einschieben konnte (53.). Nur kurze Zeit später versuchte es Landerl mit einem Gewaltschuss aus 18 Metern, doch Oliver Dix klärte, wie so oft an dem Tag (60.). Danach zeigte sich auch mal der ZFC wieder vor dem Gästetor. "Ossi" versuchte sich mit einer Direktabnahme aus 3 Metern, doch Keeper Melzer kann zur Ecke klären (67.). Nachdem die ZFC den Ball wiederum nicht aus der Gefahrenzone bringen konnte, schnappte sich Hohnstedt in der 72. Minute das Leder und vollendete aus 18 Metern zum 1:3 Endstand für die Lübecker. Danach bemühten sich die Zipsendorfer ein wenig mehr, doch die Unsicherheit die es im Spielaufbau gab, konnte bis zum Abpfiff nicht abgeschüttelt werden und somit blieb es dann bei der verdienten 1:3 Heimschlappe gegen den VfB Lübeck.

Wie schon in der Überschrift geschrieben, stellte sich bei den meisten Meuselwitzern nach dieser Leistung Ernüchterung ein. Heute fehlte eine ganz klare Linie um die Lübecker den Schneid abzukaufen. Dennoch muss man der Mannschaft zu gute halten, dass man im Moment mal wieder mit vielen Verletzten zu kämpfen hat, dennoch hätte man sich hier mit entsprechender Leistung mindestens einen Punkt holen können, denn der VfB Lübeck ist nun keine Übermannschaft.


SitzplatzUltras Meuselwitz

Bericht Frieder Wittmann

Die vielen warnenden Stimmen vor der zweiten Regionalliga-Saison des ZFC Meuselwitz scheinen berechtigt zu sein. Bereits diese Niederlage im ersten Heimspiel der Saison 2010/11 offenbarte, dass es dem sehr kleinen Spielerkader des ZFC im Jahr eins nach dem umjubelten Aufstieg wesentlich schwerer fallen wird, den angestrebten Klassenerhalt zu erreichen. Es gab eine nicht so erfolgreiche Vorbereitungsperiode und gegenwärtig einen sehr zahlreichen Krankenstand im Kader, denn 6 Spieler fehlten am Sonntag krankheitsbedingt. Der ZFC hat also ernsthafte Problemfelder zu bearbeiten, die sich folgerichtig auf das Fußballspiel recht leistungshemmend auswirken. So sahen die 1 031 Zuschauer bei sehr schwüler Witterung eine nicht erhoffte 1:3-Niederlage gegen den VfB Lübeck.

Schon in der ersten Viertelstunde der Spielzeit bauten die Gastgeber, besonders nach Freistößen, mächtig Druck auf. Mit einem guten Schuss von R.Weinert (6.) an den linken Pfosten und gleich drei guten Kopfballversuchen von P.Brendel, bei einem reagierte der VfB-Hüter Melzer überragend, stellten die Hausherren mit guten Strafraumszenen den VfB Lübeck auf die Probe. Nachdem Siedschlag in der 1.Minute über das rechte Tordreieck gezielt hatte, prüfte der durchbrechende Marheineke Keeper O.Dix erstmals (14.). Dieser reagierte auch gegen Gerbers Kopfball (15.) super auf der Torlinie und im Anschluss hielt Marheineke den langen M.Bocek beim Eindringen in den VfB-Strafraum. Den von Schiedsrichter Christian Schößling (Leipzig) verhängten Foulelfmeter versenkte F.Müller sicher zum 1:0 des ZFC (16.). Anschließend steigerte sich die Gästeelf beeindruckend und wurde immer gefährlicher. O.Dix musste mehrmals mit großem körperlichen Einsatz den möglichen Ausgleichstreffer verhindern. Bei einem Gewaltschuss von Henning aus 15 Meter Entfernung (27.) bekam er die Fäuste noch reflexartig an die Kugel und nach einer gefährlichen Siedschlag-Ecke sicherte er sehr aufmerksam (36.). Dank ihrer spielerischen Steigerung kamen die Lübecker kurz darauf verdient zum Ausgleich. Nach einer kuriosen Szene drückte Siedschlag den Ball per Kopf doch noch ins ZFC-Tor (39.). Zuvor hatte O.Dix einen guten VfB-Schuss abwehren können und beim Nachschuss berührten F.Müller, O.Dix und S.Gasch nacheinander den Ball, der an die Querlatte ging und noch zurückspringend auf dem Kopf des VfB-Stürmers landete. Nach der sehr guten Anfangsphase, welche die Zuschauer begeisterte, verlor der ZFC den Spielfaden immer mehr, während die Norddeutschen ihr Spiel immer geschickter und flüssiger gestalteten. Auch der schnelle Henning prüfte O.Dix nochmals vor dem Halbzeitpfiff mit sehr guter Schussleistung (44.). Die auftretenden Unzulänglichkeiten des ZFC begünstigten das Spiel der Gäste immer mehr, die oft ungehemmter wirkten und denen es nicht an der Bindung zwischen den Mannschaftsteilen fehlte, wie es die Heimelf offenbarte.

Ein kurzes Aufbäumen des ZFC nach der Pause brachte keine sichtbare Besserung. So fand auch S,Gasch nach gutem Solo im Strafraum keinen Abnehmer für sein Anspiel (49.). Die Gäste erhöhten ihre Wirksamkeit und kamen bald zum Führungstreffer. A.Pikl hatte im Abwehrzentrum unglücklich eine VfB-Flanke zum freistehenden Henning verlängert (53.) und dieser vollendete sicher zum 2:1 für die Lübecker aus kurzer Entfernung. Die Gäste dominierten anschließend das Geschehen noch deutlicher, weil es der ZFC ihnen mit seinem zerfahrenen Spiel recht einfach machte. Cornelius (54.) und wieder Henning (58.) zielten zu ungenau und der entschlossene Landerl scheiterte nach gutem Duspara-Zuspiel erneut am ausgezeichnet stehenden O.Dix (60.). Mit Wechseln wollte Trainer D.Halata die Spielweise des ZFC verändern, was aber vom Team nicht realisiert werden konnte. Die Meuselwitzer hatten nur bei zwei gute Oswald-Ansätzen (65.,66.) Chancen zum Ausgleich, wobei dieser seine beste Möglichkeit aus Nahdistanz auch nicht nutzen konnte. In der 72.Minute gelang es der ZFC-Defensive nicht konsequent zu klären und Hohnstedt zog beherzt von der Strafraumgrenze ab (73.). Der Ball schlug links unten im ZFC-Tor ein. Die Heimelf, meist nur Stückwerk anliefernd, scheiterte weiterhin an dem zielstrebigen, effektiv spielenden Lübecker Team, die an diesem Tag auf vielen Positionen Vorteile nachwies. Das leichte Aufbegehren der Hausherren mit einem 30-Meter-Schuss von A.Pikl (75.), weiteren Fernschüssen von A.Luck (80.,85.) und einem erneuten Oswald-Versuch (81.) reichte gegen die kompakte Gästeelf nicht zur Resultatsverbesserung. Bei einem Überzahlangriff der Gäste (84.) konnte P.Brendel mit letztem Einsatz ein viertes Tor des VfB Lübeck verhindern.

Das Lübecker Team war gut auf den ZFC vorbereitet, schien trotz Neuzugängen zu Saisonbeginn eingespielter und wirkte insgesamt abgeklärter. Trainer Hans-Peter Schubert lobte die Moral, mit der sich seine Elf nach dem ZFC-Tor zurück ins Spiel kämpfte. Auch in der zweiten Halbzeit wurde von den Lübeckern ein gefälliger Fußball geboten und so gewannen sie verdient mit 3:1. Damian Halata war nur mit den ersten 20 Minuten seiner Elf zufrieden und sprach von einem Schock nach bitterem Ausgleich. Der ZFC hatte zeitweilig Probleme und verstand es nicht, mit spielerischen Mitteln Widerstand zu leisten. Er verwies auf die notwendigen Auswechslungen nach einer Stunde; R.Weinert und der angeschlagene M.Bocek gingen vom Feld und A.Luck sowie M.Starke kamen, wie auch später S.Holz (84.) für C.Weis. Sichtbar waren auch die entstandenen Mängel durch das krankheitsbedingte Fehlen von mehreren Spielern ( M.Kotowski, R.Böhme, Ch.Beer und D.Ferl), sodass selbst ein grippegeschwächter F.Müller zum Einsatz kommen musste. Der ZFC Meuselwitz steht schon mit den folgenden zwei sehr starken Kontrahenten aus Halle (Heimspiel) und Chemnitz (Auswärtspartie) gewiss vor einer sehr harten Bewährungsprobe.

Frieder Wittmann


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